Ian Schölzel hat im März 2022 sein Amt als Erster Bürgermeister Waiblingens angetreten. Foto: Gottfried Stoppel

Rund anderthalb Jahre nach seinem Amtsantritt bewirbt sich Waiblingens Erster Bürgermeister Ian Schölzel für den Job des Landrats im Hohenlohekreis. Warum?

Es ist noch nicht einmal ganz zwei Jahre her, dass der Waiblinger Gemeinderat Ian Schölzel – zu diesem Zeitpunkt war er noch langjähriger Bürgermeister der Gemeinde Weissach im Tal – zum Ersten Bürgermeister gewählt hat. Im Dezember des vorvergangenen Jahres erhielt er 26 von 29 möglichen Stimmen und war der einzige unter insgesamt zwölf Bewerberinnen und Bewerbern gewesen, der sich im Gemeinderat vorstellen durfte.

Nun hat der 47 Jahre alte Diplom-Verwaltungswirt bekannt gegeben, dass er Landrat des Hohenlohekreises werden möchte. „Ich gebe sehr viel auf, wenn es klappen sollte“, sagt Ian Schölzel – und erwähnt das gute Verhältnis zu Oberbürgermeister Sebastian Wolf, zu Baubürgermeister Dieter Schienmann und den Fachbereichsleitern der Waiblinger Verwaltung. Angesichts dieses tollen Teams herrsche bei ihm derzeit ein „perfektes Gefühlschaos“. Eine Kandidatur für das Amt des Landrats habe er bisher eigentlich gar nicht für seine Lebensplanung in Erwägung gezogen – allenfalls habe er sich vorstellen können, in einigen Jahren für das Amt eines Oberbürgermeisters zu kandidieren.

Der Amtsvorgänger wird Präsident des Sparkassenverbands

Aber in den vergangenen Wochen kam eins zum anderen. Ian Schölzel erzählt, dass Freunde und Bekannte aus dem Hohenlohekreis ihn im Hinblick auf den frei werdenden Posten „angestupst“ hätten. Die Stelle des Landrats im Hohenlohekreis wird frei, weil der derzeitige Amtsinhaber Matthias Neth im Mai kommenden Jahres seinen neuen Posten als Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg antreten wird.

Richtig Schwung kam in die Angelegenheit, weil diverse Fraktionen signalisierten, dass sie sich den 47-jährigen dreifachen Vater als Kandidaten für das Amt gut vorstellen könnten. Am vergangenen Wochenende sei für ihn klar gewesen, dass er bald eine Entscheidung fällen müsse, sagt Ian Schölzel: „Wenn man gefragt wird, dann muss man entweder springen oder es sein lassen.“

Die Bewerbungsfrist endet am 3. Dezember

Er hat sich Anfang der Woche fürs Springen entschieden. Derzeit ist er der einzige Bewerber, die Frist läuft bis zum 3. Dezember. Die Wahl des Landrats wird voraussichtlich am 21. Februar kommenden Jahres sein. Den Job als Landrat nennt Schölzel „ein faszinierendes Amt“ mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten und viel Verantwortung. Genau das reize ihn auch an der Position: „Ich treffe gerne Entscheidungen und bin auch gerne verantwortlich.“ Zwar sei er eigentlich „Bürgermeister durch und durch“, der Rollenwechsel ins Amt eines Landrats sei dennoch eine spannende Perspektive.