Viele Gespräche gab es in Herrenberg bei der Premiere der Jobmesse Foto: /Stefanie Schlecht

28 Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen stellen sich vor. Mehrere hundert Schülerinnen und Schüler kommen – auch weil die Schulen mitgezogen haben. Der Termin im Herbst erweist sich als Glücksgriff, denn viele Unternehmen finden noch Schülerpraktikanten.

Junge Menschen waren die dominierende Besuchergruppe beim „Treffpunkt Karriere“ am Donnerstag in Herrenbergs Stadthalle. Quasi „komplett überrannt“ worden seien die 28 Aussteller gleich nach Öffnung der Messe um neun Uhr, berichtete Eventmanagerin Heike Poliak-Klein. Bei ihr und ihrem Team von der Südwest Media Network GmbH liefen die Fäden der von unserer Zeitung veranstalteten Messe zusammen. Das habe vor allem daran gelegen, dass die Schulen gut mitgezogen und mehreren hundert Schülerinnen und Schülern einen Besuch während der Schulzeit ermöglicht hätten.

Aber auch nachmittags blieb das Interesse groß. Wie viele andere Firmenvertreter freute sich Jasmin Kirschner, die beim in Gültstein ansässigen Unternehmen „Haba“, das Stahl und Aluminiumplatten herstellt, Ausbildungsverantwortliche ist, über die „tolle Resonanz. Wir hatten mit so einen Ansturm nicht gerechnet.“

Gleichzeitig bot die Messe auch einen guten Überblick, wie viele unterschiedliche berufliche Entwicklungsmöglichkeiten es in der Region gibt. Von technischen Berufen, entweder beim Global Player wie Mercedes oder zum familiengeführten Unternehmen über Berufe im Gesundheits- oder Fitnessbereich bis hin zu Jobs in der Veranstaltungsbranche reichte die breit gefächerte Palette. Neben verschiedenen kaufmännischen Berufen, die vielen als mögliche Karrierewege präsenter sind, auch spannende Einblicke in eher unbekannte Berufe. Wer zum Beispiel wissen wollte, was ein Straßenwärter so macht, der konnte mehr über dieses Berufsbild am Stand von „Die Autobahn GmbH“, die für Bau und Erhaltung des Autobahnnetzes verantwortlich sind, erfahren – und mit Hilfe einer VR-Brille noch näher dran sein. Oder wer denkt schon daran, dass es bei der Bundespolizei auch die Möglichkeit gibt, zeitweise im Ausland an einer der deutschen Botschaften seinen Dienst zu tun?

Unternehmen: Aus Praktikanten werden immer öfter Azubis

Ob es zwischen den potenziellen Arbeitgebern und den Jugendlichen grundsätzlich „matchen“, also passen könnte, verrieten bunte Sticker mit branchenspezifischen Symbolen, die die Jugendlichen am Eingang erhielten. Die Gegenstücke – ebenfalls einer oder mehrere – fanden sich eine Nummer größer an den Ständen wieder. Wer sich also beispielsweise für kaufmännische Berufe interessierte, konnte sich mit seinem roten Sticker auf Unternehmen, die in diesem Bereich suchen, konzentrieren. Aber auch für die anwesenden Unternehmensvertreterinnen und -vertreter boten die Aufkleber einen Vorteil, denn so hätten auch sie von sich aus gezielt Besucher ansprechen können, berichteten Carolin Eckert und Luisa Hartmann von der im Bereich Filtertechnik tätigten Unternehmen Elsässer aus Nufringen.

Ein Quiz, um ins Gespräch zu kommen, hatte sich das Team der Stadt Herrenberg um Salome Haar, Leiterin Rekrutierung & Ausbildung einfallen lassen. Die Auflösung, dass die Zahl 15 die richtige Antwort auf die Schätzfrage, wie viele offizielle Bauanträge durchschnittlich pro Monat im Baurechtsamt eingehen, gab es nach Veranstaltungsende über die städtischen Social-Media-Kanäle der Stadt.

Wie komme ich zu meinem Traumberuf?

Positiv hoben verschiedene Aussteller zudem den für die Premiere gewählten Herbsttermin hervor. So hätten diejenigen, die noch einen Platz für ein Schülerpraktikum suchen, eine weitere Chance, einen ersten Kontakt zu Unternehmen zu knüpfen, betonten Laura Bott und Denise Finkbeiner vom Jettinger Straßenbauunternehmen Strohäker – und vielleicht auch zum späteren Ausbildungsbetrieb. Denn der Werdegang vom Praktikanten zum Azubi gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Auch ein abwechslungsreiches Vortragsprogramm, bei den sich nicht nur verschiedene Firmen präsentierten, sondern auch der Frage „Was ist mein Traumberuf und wie komme ich da hin?“ nachgegangen wurde, bereicherte die siebenstündige Veranstaltung. Wer wollte, konnte zudem seine zusammengestellten Bewerbungsunterlagen von Experten überprüfen lassen und zusätzliche Tipps einholen.