Alexis Tibidi gegen Dortmunds Axel Witsel – im Hinspiel feierte der Stuttgarter Youngster sein Bundesligadebüt. Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Der VfB Stuttgart empfängt am Abend den Favoriten Borussia Dortmund am 29. Bundesliga-Spieltag. Die Rollen sind klar verteilt. Doch es gibt fünf Punkte, die dem VfB in die Karten spielen.

Der 29. Spieltag der Fußball-Bundesliga wird am Abend eröffnet mit der Partie VfB Stuttgart gegen Borussia Dortmund (20.30 Uhr, Liveticker). Ein Klassiker des deutschen Fußball mit einer gewissen Tradition. Satte 113 Partien gab es bereits in der Historie, quer über alle Wettbewerbe. Der VfB gewann 43 Spiele, 24 Spiele endeten unentschieden, Dortmund siegte 46 Mal.

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Vor der Partie ist die Favoritenrolle klar. Die Dortmunder sind Tabellenzweiter und individuell klar besser besetzt. Aber es gibt auch Vorteile für die Schwaben. Im Vorfeld der Partie haben wir einen Blick in die Datenbanken geworfen und zeigen auf, wo der VfB Nachteile hat – und in welchen Punkten er klar vorne liegt.

Vorteil BVB – hier muss der VfB aufpassen

Dortmunder Offensive: Einzig Bayern erzielte mehr Bundesliga-Tore als Dortmund (68). Gemessen am xGoals-Wert (54,1) hat Dortmund bemerkenswert viele Tore erzielt (68). Nur zwei Bundesliga-Mannschaften gaben mehr Torschüsse ab als Dortmund (387). Nur zwei Bundesliga-Mannschaften erspielten sich mehr Großchancen als Dortmund (54).

Joker-Qualitäten: Dortmund stellt die gefährlichsten Einwechselspieler der Bundesliga: 10-mal stachen die Joker. Dazu holte einzig Leipzig holte mehr Strafstöße heraus als Dortmund (7). Und auch nur Leipzig traf öfter durch einen Torschuss von außerhalb des Strafraums als Dortmund (7 Tore).

Dortmunder Defensive: Dortmund ließ nur 4 Gegentore nach einer Flanke aus dem Spiel zu - Bundesliga-Bestwert. Zudem ließ Dortmund ließ nur 2 Gegentore durch einen Kopfball zu - auch das ist Bundesliga-Bestwert. Insgesamt: Nur gegen zwei Bundesliga-Teams kamen die Gegner seltener zum Torschuss als gegen Dortmund (303).

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Vorteil VfB – so können die Stuttgarter den BVB knacken

Zweikampf-Monster: Einzig Bayern hat eine bessere Zweikampf-Bilanz als Stuttgart (52,5 Prozent). Dazu kommt: Einzig Freiburg führte weniger Zweikämpfe als Dortmund (durchschnittlich 196 Duelle pro Partie).

Umschalt-Mängel: Einzig Hertha BSC kassierte mehr Gegentore nach einem Ballverlust im Spielaufbau als Dortmund (16). Insgesamt musste Dortmund bereits 42 Gegentore hinnehmen, das ist viel für ein Spitzenteam.

Lange Bälle als Stilmittel: In den letzten Spielen war immer wieder auffällig, wie gern der VfB mit langen Bällen operiert – und das auch erfolgreich. 1123 lange Pässe spielte der VfB bisher aus dem Spiel, Platz fünf im BL-Ranking (BVB 839, Platz 18). Davon kamen 541 bei Stuttgart an, Platz vier im Ligavergleich. Gegen den BVB mit seinen hoch aufrückenden Außenverteidigern ein probates Mittel, um die dahinter aufgehenden Räume zu bespielen.

Der Trend: Seit vier Partien sind die Schwaben nun ungeschlagen, länger blieb die Mannschaft von Coach Pellegrino Matarazzo in der laufenden Spielzeit nie ohne Niederlage. Die Ergebnisse hatten dabei einen bestimmten Rhythmus, einem 3:2-Heimsieg folgte ein 1:1-Auswärtsremis – steht damit das Resultat für die Partie im eigenen Stadion gegen Dortmund schon fest?

Das Auftreten: Der VfB Stuttgart trat jüngst eher wie ein Topteam auf. So hatten die Schwaben an den letzten vier Spieltagen immer einen höheren xG-Wert als die Gegner und gaben nie weniger Torschüsse als die Kontrahenten ab. Die Steigerung in der Offensive ist schlicht spektakulär, nur der FC Bayern kam an den letzten vier Spieltagen öfter zum Abschluss als der VfB und auch nur der Rekordmeister hatte in diesem Zeitraum einen höheren Wert bei den xGoals als die Schwaben.