Zahlreiche Einsatzkräfte sind immer noch an der Suche nach dem vermissten Arian aus Bremervörde beteiligt. (Archivbild) Foto: dpa/Bodo Marks

Der sechsjährige Arian aus Bremervörde bleibt verschwunden. Auch der bisher größte Einsatz am Wochenende brachte nicht den erhofften Durchbruch. Doch die Suche geht weiter.

Eine Woche nach dem Verschwinden des sechsjährigen Arian aus Bremervörde im Norden Niedersachsens geben die Einsatzkräfte die Hoffnung nicht auf. „Wir haben jetzt auch übers Wochenende wieder einige Fußspuren gefunden“, sagte ein Sprecher der Polizei am Montag. Die Fußabdrücke könnten von dem Jungen stammen. Die Ermittler verfolgten die Spuren mit Hunden - zunächst aber ohne Erfolg. 

Mehrere Trupps der Bereitschaftspolizei sollen am Montag weiter die Region nach dem autistischen Jungen durchkämmen, wie der Polizeisprecher ankündigte. Nun stelle die Polizei ihre Suchstrategie jedoch um. Die Einsatzkräfte möchten ab jetzt nicht mehr flächendeckend, sondern „anlassbezogen“ vorgehen und gezielt Hinweisen nachgehen. „Alle Informationen nehmen wir ernst“, betonte der Sprecher. „Wir betreiben hier extrem viel Aufwand.“ Die Polizei richtete inzwischen auch eine Ermittlungsgruppe ein. Die Bundeswehr sei nicht mehr an der Suche beteiligt. Am Montag erhielten die Ermittler Unterstützung von zwei Hundertschaften der niedersächsischen Bereitschaftspolizei.

Seit Montag suchen hunderte Polizeibeamte, Soldaten, Feuerwehrleute, Mitarbeite des Technischen Hilfswerks und weiterer Organisationen sowie viele Privatleute nach dem Jungen. Bei dem bislang größten Sucheinsatz am Sonntag bildeten 800 Helfer eine Kette und durchkämmten ein rund 15 Quadratkilometer großes Gebiet südlich von Kranenburg. Zudem wurde aus der Luft mit Drohnen und zu Wasser mit Booten und Hunden auf dem Fluss Oste gesucht. Insgesamt beteiligten sich am Sonntag rund 1200 Helfer an der Suche.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) dankte den ehrenamtlichen Helfern, den Einsatzkräften, die oft auch nach Dienstschluss in ihrer Freizeit weiter suchten sowie den Arbeitgebern für die Freistellung ihrer Beschäftigten. Dies sei ein „eindrucksvolles Beispiel für Mitgefühl und Zusammenhalt“. Weil äußerte seine Hoffnung, dass Arian „jetzt schnell und hoffentlich lebend gefunden wird“.

Neben der Absuche von Waldstücke, Feldern, Grundstücken und Gewässern hatten die Einsatzkräfte unter anderem mit Scheinwerfern Lichtkegel in den Himmel projiziert und Kinderlieder abgespielt, um Arians Aufmerksamkeit zu erregen. Auf Anregung der Eltern setzten Helfer zudem bereits Luftballons und Süßigkeiten ein, um den Sechsjährigen aus möglichen Verstecken herauszulocken - allerdings erfolglos.