Die Direktvermarktung per Automat läuft – hier bei Binder in Weil im Schönbuch. Foto: Granville

Die Vereinigten Volksbanken gehen eine Kooperation mit der Automatenfirma Stüwer ein. Gemeinsam will man die Beratung und Vernetzung bei der Direktvermarktung durch den „Regiomaten“ vorantreiben.

Vor allem für die Direktvermarktung regionaler Produkte gibt es seit geraumer Zeit die „Regiomaten“ der Automatenfirma Stüwer. Dort können rund um die Uhr Lebensmittel wie Milch, Eier, Käse, Brot oder Honig gekauft werden. So kommen regionale Produkte ohne Zwischenhandel vom Erzeuger direkt zum Kunden. Neuerdings gibt es eine Kooperation der Vereinigten Volksbanken mit Sitz in Böblingen und dem Automatenaufsteller Stüwer. „Wir schaffen damit ein regionales Ökosystem, in dem wir unsere Kunden noch enger miteinander vernetzen können“, sagt Jörg Niethammer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Bank. „Die Idee dahinter ist innovativ, genossenschaftlich und nachhaltig.“

Im Rahmen der Kooperation sollen Betreiber, Lieferanten und Standorte vernetzt werden. Die vielen regionalen Lebensmittelanbieter wie Bäckereien, Metzgereien und Bauernhöfe, aber auch „Non Food“-Anbieter wie zum Beispiel Handwerker können von dieser Zusammenarbeit profitieren. Mithilfe eines Verkaufsautomaten haben regionale Anbieter die Möglichkeit, ihre Waren außerhalb ihres stationären Vertriebs zu vermarkten. Manche haben womöglich bereits einen Standort und möchten dort einen Automaten im Eigen- oder Fremdbetrieb aufstellen. Andere wollen sich neue Kundengruppen erschließen und einen Automaten an einem Standort außerhalb ihres bisherigen Geschäftsgebiets aufstellen. Oder es gibt regionale Erzeuger und Händler, die einen geeigneten Standort vermieten möchten.

Gemeinsam mit Stüwer möchte die Volksbank für ihre Händlerkunden ein Lösungspaket aus einer Hand bereitstellen. Es gehe nicht nur um die Vermittlung der Marke „Regiomat“, wie Geschäftsführer Stefan Stüwer betont, sondern um die intelligente Vernetzung der regionalen Firmenkunden. Für interessierte Händler besteht darüber hinaus die Möglichkeit, über die Verbundpartner R+V-Versicherung und VR Smart Finanz die nötige Absicherung zu erhalten und bei Bedarf die Finanzierung der Gerätschaften abwickeln zu lassen. Dazu kommen die Bezahllösungen der Volksbank mit ihrem Partner VR-Payment. „Wir haben ein echtes Rundum-Sorglos-Paket geschnürt“, so Ralf Schrödter, der Leiter Zahlungssysteme bei den Vereinigten Volksbanken. „In vielen Gesprächen konnten wir bereits einige unsere Kunden für die Idee begeistern.“

Beispiel am Flughafen

Er führt ein Beispiel eines Kiosk-Verkäufers in Flughafennähe an, wo es keine Nahversorgung gibt. Der Betreiber würde gerne einen solchen Automaten aufstellen – doch woher die Ware nehmen? Kurzum: Die Volksbank vermittelte einen Kontakt zu einem potenziellen Lieferanten, der den Automaten in Zukunft regelmäßig mit Fleischwaren beliefert. „Dieses Ökosystem basiert auf dem genossenschaftlichen Grundgedanken. Wir haben am Ende ein Gesamtpaket, von dem alle Seiten profitieren“, führt Ralf Schrödter aus.

Stefan Stüwer arbeitet bereits seit Jahrzehnten an intelligenten Automatenlösungen. Sein 1977 gegründetes Unternehmen ist mittlerweile Anbieter von Branchensystemen aller Art. Er ist mit seinen Lösungen in verschiedenen Betrieben, um die Mitarbeiter mit frischer Kost zu versorgen. Sogar mit Winzern arbeitet er zusammen. Auf Wanderwegen stehen Weinautomaten inklusive Gläsern – insbesondere während der Coronapandemie ein Renner.

Weitere Informationen im Internet unter: www.diebank.de/warenautomat