Der Vorsitzende Eberhard Müller (zweiter von rechts) hat Bürgermeister Dirk Schaible (Mitte) die Unterschriftenliste übergeben. Foto: Werner Kuhnle

Der TuS Freiberg gibt mit seinem Sportvereinszentrum nicht auf. Nach dem Veto des Gemeinderats hat er dem Bürgermeister der Stadt im Landkreis Ludwigsburg jetzt 2438 Unterschriften überreicht. Doch die Mehrheit im Gemeinderat beeindruckt das nicht.

Es war ein beeindruckendes „Paket“, das Thorben Kurz, der Geschäftsführer des TuS Freiberg und eine Abordnung des Vorstands am Dienstagabend Bürgermeister Dirk Schaible und dem Gemeinderat von Freiberg überreichte: 2438 Unterschriften hatte der Sportverein händisch und online gesammelt, um doch noch die Zustimmung für das Herzensprojekt Sportvereinszentrum zu bekommen. Der Gemeinderat hatte im Juni sein Veto gegen das ambitionierte 14-Millionen-Euro-Projekt eingelegt.

2438 Unterschriften sprechen eine klare Sprache: Kurz und seine Mitstreiter fühlen sich bestätigt, mit dem geplanten Zentrum den Nerv bei der Bevölkerung getroffen zu haben. „Darin spiegelt sich die große Zustimmung wider, die wir uns auch erhofft haben“, sagt Thorben Kurz. Die Liste zeige, dass ein Großteil der Bürgerschaft hinter dem Projekt stehe.

Bürgermeister Dirk Schaible unterstützt Projekt weiterhin

Auch Bürgermeister Dirk Schaible freute sich über den großen Zuspruch der Freiberger. Der parteilose Schultes war von Beginn an ein Unterstützer des Baus eines Sportvereinszentrums, an das auch noch ein neues Wohngebiet gekoppelt wäre. „Es ist kein Geheimnis, dass die Stadt das Vorhaben unterstützt und vielleicht ergeben sich jetzt noch einmal neue Möglichkeiten“, sagt Schaible, der das Thema nach den Sommerferien mit dem Gremium zunächst in einem „geschützten Raum“ – also nicht öffentlich – diskutieren möchte. „Der Gemeinderat ist gut beraten, das Thema nicht beiseite zu legen.“

Verein will Gemeinderat bei neuem Termin überzeugen

Überhaupt haben die Stadt und der Verein die Planung von Beginn an gemeinsam vorangetrieben. Konkret geht es um den Bau eines Sportvereinszentrums am Wasen im Stadtteil Beihingen sowie damit zusammenhängend die Erschließung eines kleinen Baugebiets im Stadtteil Geisingen. Das vom TuS angestrebte Sportvereinszentrum mit integrierter Sporthalle wäre nur realisierbar, wenn die sanierungsbedürftige Lugaufhalle in Geisingen abgerissen und auf ihrem 6000 Quadratmeter großen Areal neuer Wohnraum entstehen würde.

In einer ersten Visualisierung waren drei Gymnastikräume und eine fünfeinhalb Meter hohe ballspieltaugliche Ein-Feld-Halle vorgesehen. Die Stadt erhoffte sich eine „kostenneutrale“ Realisierung. Bei einem Explodieren der Kosten wäre das Projekt hinfällig gewesen. Die Kritiker im Gemeinderat hatten diesem Ansatz nicht getraut. Aber um überhaupt konkrete Zahlen zu bekommen, hätten die Initiatoren die Zustimmung des Rates gebraucht. Jetzt geht es also in die nächste Runde. „Das Übergeben der Liste war der erste Schritt. Im nächsten Step haben wir Termine mit den einzelnen Fraktionen vereinbart und wollen das Gremium doch noch zu überzeugen“, sagt Kurz.

Das dürfte ein harter Weg werden. Nur die SPD hatte als Fraktion komplett für das Projekt gestimmt. Für die Freien Wähler hat sich an der ablehnenden Haltung auch nach der Unterschriftensammlung nichts geändert. „So hart er klingt, aber für uns hat das keine Bedeutung“, sagt der Vorsitzende Udo Schimke. Eigentlich hält er ein Sportzentrum durchaus für eine gute Idee für Freiberg – untragbar sei jedoch die Finanzierung und die Lage des Standorts. „Wenn wir uns bewegen sollen, müsste der TuS ein geändertes Finanzkonzept vorlegen“, sagt Schimke.

Ähnlich positioniert sich die FDP-Fraktion. „Wir sehen den Verein jetzt in der Verantwortung, der mit was Neuem kommen muss“, sagt Carmen Dötterer. Auch für die CDU hat sich an der Beschlusslage nichts geändert. „Wir sind im Austausch mit dem Verein und zuversichtlich, dass Bewegung reinkommen kann“, sagt Stefan Goedeckemeyer

Bei der Offenen Grünen Liste spricht sich Harald Schönbrodt, der anders als seine anderen drei Fraktionsmitglieder für das Projekt gestimmt hatte, für einen „weiteren Dialog“ mit dem TuS aus.

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