Einige Produkte wie Mozzarella sind eine Woche lang bei Penny bis zu 94 Prozent teurer. Foto: dpa/Oliver Berg

Eine Woche lang verlangt der Discounter Penny für einige Produkte den „wahren Preis“ – also was angesichts verursachter Umweltschäden berechnet werden müsste. Bezahlen will das laut einer Umfrage aber kaum einer.

Nur wenige Verbraucherinnen und Verbraucher wollen die „Wahre-Preise-Aktion“ des Discounters Penny unterstützen, in dem sie die mit einem deutlichen Preisaufschlag versehenen Produkte kaufen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov, bei der am Montag 3315 Personen befragt wurden.

Nur 16 Prozent der Deutschen planen demnach, Produkte zu den „wahren Preisen“, bei denen auch die durch die Produktion verursachten Umweltschäden berücksichtigt werden, zu erwerben. 44 Prozent planen dies nicht. Rund 30 Prozent gaben an, dass sie in ihrer Nachbarschaft keinen Penny-Markt hätten, wo sie einkaufen könnten. Zehn Prozent machten keine Angaben. Am seltensten sagten Befragte ab 55 Jahren, dass sie die Aktion unterstützen wollen (8 Prozent).

Seit Montag verlangt der Discounter Penny für neun seiner mehr als 3000 Produkte eine Woche lang die „wahren Preise“ – also den Betrag, der bei Berücksichtigung aller durch die Produktion verursachten Umweltschäden eigentlich berechnet werden müsste. Die Produkte vom Käse bis zum Wiener Würstchen werden dadurch um bis zu 94 Prozent teurer, wie die Handelskette mitteilte. Die Mehreinnahmen will die zur Rewe-Gruppe gehörende Kette für ein Projekt zum Klimaschutz und zum Erhalt familiengeführter Bauernhöfe im Alpenraum spenden. Der Händler will mit dem Schritt nach eignen Angaben mehr Bewusstsein für die Umweltbelastungen durch die Lebensmittelproduktion schaffen.