Ein rotes Tuch für viele Fußballfans: die roten Bullen von RB Leipzig. Foto: Stefanie Schlecht/Stefanie Schlecht

Humor: Die Schwabenballisten heißt ein im Kreis Böblingen ansässiger Fanclub des RB Leipzig. So unsympathisch einem das Team auch sein mag, ihre schwäbischen Fans sind wirklich nett – und möchten das auch gerne zeigen.

Dass ein von vielen Menschen als sehr unsympathisch angesehener Fußballverein durchaus recht sympathische Fans haben kann, weiß jeder, der seinem Patenkind zum Geburtstag schon mal ein Trikot des FC Bayern geschenkt hat – natürlich mit einer Strumpfmaske überm Gesicht . . . man will schließlich nicht erkannt werden, wenn man das widerliche Ding für das missratene Balg im Sportgeschäft kauft.

Noch um ein Vielfaches unsympathischer als die Bayern sind für viele die Bullen. Genauer gesagt: die roten Bullen des RB Leipzig. Das gilt einer völlig unrepräsentativen Umfrage zufolge auch für deren Fans. Das belegen die Facebook-Kommentare zu einem Artikel, den wir zuletzt in unserer Zeitung über die Schwabenballisten veröffentlicht haben. So heißt ein Fanclub mit Sitz in Gärtringen.

Die Mitglieder gehen mit sympathischer Gelassenheit damit um, dass sie von den Fans anderer Teams nur als „Kunden“ oder „Bullenschweine“ bezeichnet werden und gemeinsam mit ihrem Verein in der Beliebtheitsskala irgendwo zwischen Wurzelbehandlung und Darmspiegelung rangieren.

Wie wäre es mit einem Elfmeterturnier?

Tatsächlich haben die Schwabenballisten sogar die Hoffnung, eines Tages Freundschaft mit anderen Fanclubs zu schließen, ja vielleicht sogar mal ein gemeinsames Elfmeterschießen auszutragen. Dann, so Matthias Busse, der Vizevorsitzende der Schwabenballisten, könnten sie hinterher zueinander sagen: „Deinen Verein finde ich scheiße, aber wir hatten eine gute Zeit zusammen.“

Wenn es dazu kommt, wären wir gerne dabei – und hätten auch schon einen Vorschlag für einen Turniernamen: „Schwäbisch-Leipziger Allerlei“.

Ein Beitrag aus den „Bonbons“, der wöchentlichen Humorkolumne dieser Zeitung.