Vor der Eskalation der Situation sitzen die Hausemer und Schönaicher in dieser Szene im Wirtshaus. Foto: Interessenkreis Ortsgeschichte/Kurt Haug

Einmal wurde das Nachtwächterspektakel in Hildrizhausen verschoben. Am Wochenende findet es nun statt – und ist fast sofort ausverkauft gewesen. Was für ein Aufwand steckt dahinter, so eine Show gleich zweimal mit Ehrenamtlichen auf die Beine zu stellen?

Die Faszination von True-Crime-Geschichten ist offenbar ungebrochen. Drei Tage, nachdem der Interessenkreis Ortsgeschichte der Gemeinde Hildrizhausen seine beiden historisch-kriminellen Ortsrundgänge bei Mondschein angekündigt hatte, waren diese auch schon restlos ausverkauft. Eigentlich hätte das Spektakel schon im Herbst vergangenen Jahres steigen sollen, es musste allerdings verschoben werden. In dieser Woche finden nun die Generalproben statt und am Freitag und Samstag die Aufführungen. „Es ist mit immenser Spannung verbunden, zumal wir nicht wissen, ob das Wetter mitspielt, und ob es dem Publikum überhaupt gefällt“, sagt Pfarrer Andreas Roß, der beim Nachtwächterspektakel quasi Regie führt. Er wird in historischer Gewandung als Nachtwächter durch den Abend führen. „90 Jahre, nachdem hier im Ort der letzte Nachtwächter gewirkt hat, lassen wir die Tradition zumindest sozusagen für touristische Zwecke wieder aufleben“, sagt Roß. Er berichtet von dem letzten Nachtwächter, der im Dorfgedächtnis noch bekannt sei – obwohl ihn keiner der jetzt lebenden Hausemer je in Aktion gesehen haben dürfte. „Dass er von allen ,Nächterle’ genannt wurde, wissen viele trotzdem noch.“