Der Pforzheimer Oberbürgermeister Peter Boch sieht die Forderungen im Tarifstreit skeptisch. Foto: SDMG/SDMG / Gress

Gewerkschaft und Beamtenbund fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen im öffentlichen Dienst. Der Pforzheimer Oberbürgermeister warnt nun vor Haushaltslöchern.

Angesichts der Gehaltsforderungen im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat der Pforzheimer Oberbürgermeister Peter Boch vor Löchern im kommunalen Haushalt gewarnt. Vorhaben vom Gemeinderat könnten sich verzögern, sagte der CDU-Politiker am Dienstag im ARD-„Morgenmagazin“. Es gehe um 15, 16 Millionen Euro im Jahr, „was uns das Ganze kostet“. Eine solche Summen müsse erstmal erwirtschaftet werden.

Die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite hatte die Forderungen als „nicht leistbar“ abgelehnt. Die Verhandlungen betreffen unter anderem Erzieherinnen, Krankenschwestern, Busfahrer, Altenpflegerinnen, Feuerwehrleute und Müllwerker, die beim Bund oder in Kommunen beschäftigt sind.

Warnstreiks im Südwesten

Die Arbeitgeber hatten zwar ein Angebot vorgelegt und am Donnerstag darüber verhandelt. Doch die Gewerkschaften wiesen den Vorschlag umgehend als unzureichend zurück und kündigten eine Ausweitung der Warnstreiks an.

Verdi rief für Dienstag erneut zu Warnstreiks auf - diesmal in Tübingen, Baden-Baden, in den Landkreisen Rems-Murr und Böblingen sowie in den Kliniken in Ehingen und Blaubeuren. In allen Kommunen seien Kindertagesstätten betroffen und in Baden-Baden auch der Nahverkehr, hieß es von der Gewerkschaft.