Persönliche Beweggründe brachten Ursula Hecksteden dazu, in Fellbach eine Schreibstube für Sütterlin ins Leben zu rufen. Foto: /Frank Eppler

Seit mehr als zehn Jahren können Kriegsdokumente, Liebesbriefe und Biografien in die Sütterlin-Schreibstube im Treffpunkt Mozartstraße gebracht werden. Dort werden sie wertgeschätzt und übersetzt. Das hält Erinnerungen wach.

Wenn man ein Haus ausräumt, weil man sich verkleinern und umziehen will, dann muss man über kurz oder lang alles mal in die Hand nehmen. Ist das noch wichtig, will man es behalten oder kann es weg? Es gilt, viele Entscheidungen zu treffen. Als bei Ursula Hecksteden der Umzug nach Fellbach anstand, hatte sie plötzlich den Lebenslauf des Großvaters und ein Testament in der Hand – beides aus dem Nachlass der Mutter und beides in Sütterlin geschrieben. „Ich habe das nicht mehr richtig in der Schule gelernt und konnte es nicht lesen“, sagt die gebürtige Tübingerin, die viele Jahre nahe Besigheim gewohnt hat.