Haut auf den Tisch: Johannes Fischer im Hospitalhof Foto: Oliver Röckle

Beim Stuttgarter Kammerorchester sorgt der Perkussionist Johannes Fischer für Rhythmus und Witz.

Da haut einer mächtig auf den Tisch: Johannes Fischer (42), geboren in Leonberg, ausgebildet unter anderem an der Freiburger Musikhochschule, begegnet Georg Philipp Telemann, und zwar genau dort, wo dessen „Tafelmusik“ stattfinden soll. Fischer schabt und klopft auf Holz, benutzt Messer, Löffel, Schneebesen und kleine Schnapsfläschchen mit unterschiedlicher Füll-, also Tonhöhe. Ein Spielzeugklavier mischt sich ein. Und Elektronik bringt den Tisch zum Klingen. Hinter dem Schlagzeuger steht das Stuttgarter Kammerorchester, spielt Teile des Zyklus, den Telemann 1733 als Hintergrundmusik für Bankette komponierte: mal original, mal leicht verfremdet oder improvisierend. Fischers „Music for electrified table and strings – a dining experience with Telemann“ ist ein fulminantes Geben und Nehmen zwischen Solist und Orchester. Und es ist eine augenzwinkernde Hommage an den barocken Komponisten. Dessen „Tafelmusik“ besteht aus lauter beschwingten Tanzsätzen, steht also mit gutem Grund am Ende eines Abends, der den Titel „tanzbar“ trägt.