Donald Trump befürchtet eine Anklage. Foto: AFP/GIORGIO VIERA

Der frühere US-Präsident Donald Trump ist nach eigenen Angaben „Ziel“ von Ermittlungen zur Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021 – und könnte damit angeklagt werden.

Der frühere US-Präsident Donald Trump befürchtet eine baldige Anklage im Zusammenhang mit der gewaltsamen Erstürmung des US-Parlaments am 6. Januar 2021. Sonderermittler Jack Smith habe ihn in einem Brief am Sonntag darüber informiert, dass er Ziel der Ermittlungen sei und sich binnen vier Tagen bei einem Geschworenengremium - einer sogenannten Grand Jury - melden solle, teilte Trump am Dienstag mit. Dies bedeute fast immer eine Festnahme und Anklage. Der 77-Jährige will bei der Präsidentenwahl nächstes Jahr erneut für die Republikaner kandidieren.

Das Justizministerium hatte den Sonderermittler im November eingesetzt, um die politisch heiklen Ermittlungen gegen den Ex-Präsidenten auszulagern. Smith kümmert sich sowohl um eine Affäre um mitgenommene Geheimdokumente als auch um die Rolle des Republikaners bei der Attacke von Trump-Anhängern aufs Kapitol. Er prüft seit Monaten, ob es genügend Beweise für strafrechtliche Schritte gibt. Trump hatte die Wahl 2020 gegen den Demokraten Joe Biden klar verloren - akzeptiert die Niederlage aber bis heute nicht und verbreitet die Lüge vom Wahlbetrug.

Am 6. Januar 2021 hatten Trump-Anhänger den Sitz des US-Kongresses in Washington gestürmt, wo die Wahlniederlage formal bestätigt werden sollte. Eine von Trump aufgestachelte Menge drang gewaltsam in den Kongress ein, fünf Menschen starben. Trump hatte seinen Vize Mike Pence zuvor öffentlich aufgerufen, das Prozedere zur Beglaubigung von Bidens Wahlsieg zu blockieren. Pence hielt sich jedoch an die Verfassung.