Vom Kreisverkehr Stuttgarter Straße, Bahnhofstraße und Rohrer Straße in Leinfelden könnte die Nordspange einmal direkt zur Max-Lang-Straße führen. Foto: /Philipp Braitinger

Für eine zentrale Fläche in Leinfelden soll ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden. Dort ist auch Platz für ein neues Feuerwehrgebäude.

Für das Dreieck zwischen Stuttgarter Straße, Bahnhofstraße, Hohenheimer Straße und Max-Lang-Straße in Leinfelden gibt es schon länger städtebauliche Überlegungen. „Den Bereich hatten wir schon öfter mal im Fokus“, erinnerte der Abteilungsleiter für Stadt- und Bauleitplanung, Benjamin Irschik, am Dienstag die Räte im Technischen Ausschuss. Nun soll für diese Fläche ein neues Bebauungsplanverfahren begonnen werden. In dem Gremium stellten sich die Stadträte einstimmig und vorberatend für den Gemeinderat hinter die Idee. Irschik rechnet damit, dass ein Satzungsbeschluss im Sommer 2025 erfolgen könnte. „Wir werden ein bis zwei Jahre für dieses Bebauungsplanverfahren brauchen“, schätzt er.

Die Ecke ist über die Ortsgrenzen hinaus bekannt. Neben einem Autohaus gibt es dort einen beliebten Biergarten. Dahinter säumt eine kleine Streuobstwiese das Areal, bevor Richtung Norden einige Wohnhäuser kommen. Im Süden wird das Gelände von Gleisen eingefasst, ebenso im Osten. Das einstige Bebauungsplanverfahren, das entlang des Ruiter Wegs, der das Gebiet in nord-südlicher Richtung durchquert, sah vor allem eine Wohnbebauung vor. Allerdings wurde von diesen Planungen wieder Abstand genommen. Der Lärm in dem Gebiet machte das Planen von Wohnraum schwierig. Im neuen Bebauungsplanverfahren soll nun lediglich jener Bereich dem Wohnen zugeordnet werden, wo ohnehin bereits Wohnhäuser stehen, also im Norden. In der Mitte, wo derzeit eine Wiese mit Obstbäumen ist, soll die Feuerwehr ein neues Domizil erhalten. Weiter im Süden sollen das Autohaus und der Biergarten bleiben.

Die Nordspange soll die Verkehrsführung einfacher machen

Darüber hinaus werden die Planungen für eine neue Straßenverbindung, die sogenannte Nordspange, im Bebauungsplanverfahren berücksichtigt. Die Nordspange könnte einmal dafür sorgen, dass die momentan äußerst umständliche Verkehrsführung einfacher wird. Wer momentan von der Filderhalle zur Autobahn möchte, muss einen ziemlichen Umweg fahren. Die Nordspange könnte einmal vom Kreisverkehr Rohner Straße, Bahnhofstraße und Stuttgarter Straße direkt zur Max-Lang-Straße führen.

Mit dem Aufstellungsbeschluss wurde die Grundsatzentscheidung verknüpft, den Feuerwehrstandort an die Stuttgarter Straße in Leinfelden zu verlegen – unter Berücksichtigung des noch zu erstellenden Feuerwehrbedarfsplanes. Dieser soll im kommenden Jahr neu aufgelegt werden. Dass die Feuerwehr mit dem nun vorgeschlagenen Standort unzufrieden sein könnte, glaubt die Stadtverwaltung aber nicht. Das alte Feuerwehrhaus in Leinfelden neben dem Rathaus scheint die Ansprüche einer modernen Wehr kaum noch zu erfüllen. Aus Gesprächen mit Vertretern der Wehr wisse er, dass die Feuerwehr „heiß darauf“ sei, aus ihrer momentanen beengten Situation herauszukommen, berichtete der Bürgermeister Benjamin Dihm. Ähnlich äußerte sich Irschik: „Von der Feuerwehr haben wir die Fürsprache.“ Was aus dem alten Feuerwehrhaus einmal werden könnte, ist derweil offen.

Auch ein Autohaus könnte von neuen Plänen profitieren

Für den Bau eines neuen Feuerwehrhauses müsste die Stadt aber noch einige Grundstücke kaufen. Die Verhandlungen darüber seien noch nicht abgeschlossen, aber weit fortgeschritten, berichtete der Abteilungsleiter Irschik. Ein Teil der städtischen Flächen soll zukünftig für das dortige Autohaus genutzt werden. Der Betrieb muss nämlich aller Voraussicht nach seine Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite aufgeben, wie die Verwaltung erklärte. Damit dem Unternehmen die Präsenz an angestammter Stelle weiter ermöglicht wird, sind die neuen Flächen notwendig.

Der Biergarten pachtet seit Jahren das Grundstück der Stadt. Der Stadtrat Jürgen Kemmner (Fraktionsvorsitzender L.E. Bürger/DiB) brachte die Idee ein, ob denn für die Einrichtung auch ein Kauf der Fläche möglich sei, falls denn mit dem Bebauungsplan die räumlichen Verhältnisse nun für die Zukunft zementiert werden. „Dann könnten wir das Geld an anderer Stelle sinnvoll verwenden“, meinte Kemmner. Ob denn angesichts der Bedeutung der Pläne einen Bürgerbeteiligung über die gewöhnliche Beteiligung der Öffentlichkeit bei Bebauungsplanverfahren hinaus möglich sei, fragte der Stadtrat Ulrich Löchner (Freie Wähler). Beiden Vorschlägen aus dem Rat standen die Vertreter der Stadtverwaltung aufgeschlossen gegenüber.

Um dieses Gebiet geht es

Rund 4500 Quadratmeter
Das Gebiet, das nun einen neuen Bebauungsplan erhalten soll, umfasst eine Fläche von rund 4500 Quadratmetern. In dem Areal gibt es derzeit Wohnhäuser, ein Autohaus und einen Biergarten. In Zukunft könnte ein neues Feuerwehrhaus hinzukommen. Zumindest in den Planungen wird die sogenannte Nordspange weiter berücksichtigt. Ob die Straße tatsächlich auch gebaut wird, steht damit noch nicht fest. pib