Ein tristes Bild – die alte Spielplatzanlage bei der Hagenschießhalle in Wimsheim. Foto: Jürgen Bach/Jürgen Bach

Die alte Anlage bei der Hagenschießhalle ist weitgehend abmontiert. Jetzt wurde eine völlig neue Ausstattung beschlossen.

Der Spielplatz neben der Hagenschießhalle ist „in die Jahre gekommen“, wie es die Planerin Sonja Hottinger in der jüngsten Gemeinderatssitzung diplomatisch formulierte. Konkret bedeutet dies, dass der zusammen mit dem Bau der Hagenschießhalle 2006 angelegte Platz derzeit aus einer großen, nahezu leeren Fläche besteht, die mit Hackschnitzeln belegt ist. Aus Sicherheitsgründen mussten die meisten Spielgeräte und die Seilbahn abgebaut werden. Reste wie ein Gerüst für nicht mehr vorhandene Schaukeln, ein kleiner Sandkasten, ein Trampolin und eine kleine Wippfigur verteilen sich auf der weitläufigen Fläche und das alles ohne Beschattung – insgesamt also kein besonders attraktives Angebot für Kinder. Umrahmt wird das Ganze von einer kleinen Skater-Anlage, einer Möglichkeit zum Basketball spielen sowie einem Beachvolleyball-Feld.

Spielplatzkonzept für den Gesamtort

Doch der viel frequentierte Platz zwischen Halle, Gastronomie und Sportplätzen stehe nicht zur Diskussion, heißt es von Seiten der Verwaltung. Weil schon vor Jahren auch über den Zustand und den Erhalt der zehn öffentlichen Spielplätze im Ort diskutiert wurde, hat Wimsheim ein Spielplatzkonzept für den Gesamtort in Auftrag gegeben, an dem die Garten- und Landschaftsarchitektin Sonja Hottinger gerade arbeitet. Als erstes hat sie sich den Spielplatz an der Hagenschießhalle vorgenommen, auch weil dieser durch seine Lage bei den Sportplätzen eine besondere Bedeutung hat.

Für die Neuanlage des Platzes, der sowohl von älteren als auch von Kleinkindern genutzt werden kann, wird mit 540 Quadratmetern nur ein Teil der großen Freifläche benötigt. Der Rest kann für Feste und Veranstaltungen oder für die Anlage von Kleinspielfeldern genutzt werden, so die Überlegungen der Planerin. Der Spielplatz selbst soll aufgeteilt werden in einen Kleinkindbereich mit Sandkasten und einer hölzernen Kletterschnecke sowie eine Fläche für die etwas älteren Kinder mit zwei Schaukeln und einer großen hölzernen Kletterkombination mit Rutsche. Letztere soll wegen der zunehmend heißen Tage nach Norden hin ausgerichtet werden.

Das Thema Schatten kam im Gemeinderat rasch zur Sprache. Sonja Hottinger hat in ihrem Konzept zwar eine ganze Reihe von Bäumen rund um die Anlagen vorgesehen, doch bis diese genügend Schatten spenden, könne es eine Weile dauern, befürchtet Christoph Friedrich (Liste BI), selbst Vater kleiner Kinder. Ob man bis dahin nicht ein Sonnensegel auf der Kleinkindfläche anbringen könne, fragte er. Davon rieten sowohl die Planerin als auch der Bürgermeister Mario Weisbrich ab. Ein Sonnensegel auf einem Spielplatz habe keine lange Lebensdauer, fürchtet er und Hottinger empfahl, gleich größere und schnell wachsende Bäume zu pflanzen.

Ausstattung ausführlich vom Gemeinderat diskutiert

Der Gemeinderat diskutierte ebenso ausführlich wie erwartbar über die Details der möglichen Ausstattung. Wie viele Schaukeln sind nötig, was wollen die Kinder, muss das Holz gestrichen werden, was ist mit der Seilbahn? Mario Weisbrich plädierte dafür, „nicht immer ins gleiche Muster reinzukommen mit Schaukel, Rutsche, Häusle und Wipptier.“ Das sei jetzt einfach mal ein etwas anderer Stil, wie es ihn so auf keinem der anderen Spielplätze im Ort gebe, fügte die Architektin hinzu. Übrigens ist die nun ausgewählte Kletterkombination aus naturbelassenem Holz ohne Farbe.

Rund 75 000 Euro wird die Neuanlage und Ausstattung des Platzes kosten, die der Gemeinderat jetzt bei zwei Enthaltungen von Günter Stallecker und Bertold Lauser (FWG) beschlossen hat. Kinder und deren Eltern müssen sich allerdings gedulden: In diesem Jahr wird die neue Spielmöglichkeit nicht mehr fertig.