Durch Spendenaktionen und Crowdfunding soll die kleine Fenja einen Aufzug erhalten. Nun kam noch ein dicker Scheck von den Handballern dazu. Und auch die Vierjährige selbst sorgt für Überraschungen.
Demnächst wird Stefanie Kirstein die Crowdfunding-Plattform im Internet für ihre Tochter Fenja schließen. Denn das Spendenziel ist erreicht, genau genommen sogar überschritten. „Es ist Wahnsinn. Wir haben jetzt sogar einen kleinen Puffer. Deshalb werde ich die Spendenaktivität zumachen, damit alle wissen, dass kein Geld mehr benötigt wird. Die Seite bleibt aber aktiv, weil ich dort ja weiterhin für alle Interessierten Neuigkeiten von Fenja veröffentlichen werde“, sagt Stefanie Kirstein.
Das kleine Mädchen ist schwerstmehrfachbehindert
Das kleine Mädchen ist schwerstmehrfachbehindert. Eine genetisch bedingte Erkrankung, das sogenannte Aicardi-Syndrom, sorgt dafür, dass die Vierjährige wohl nie stehen, laufen, eigenständig sitzen, sprechen oder lachen können wird. Weil sie natürlich trotzdem größer und damit auch schwerer wird, können ihre Eltern sie kaum noch in die Fellbacher Wohnung im dritten Stock tragen. Deshalb haben sie auf der Spendenplattform „GoFundMe“ Geld für einen Aufzug gesammelt. Ein großes Benefiz-Handballspiel sollte eine weitere größere Summe für die dringend benötigten Umbaumaßnahmen einspielen.
Ex-Nationalhandballspieler Chrischa Hannawald engagiert sich sehr
Und es hat funktioniert: Stefanie und Olaf Kirstein wurde nun symbolisch ein Scheck über 8240 Euro von den Verantwortlichen des Handballspiels überreicht. Der Gewinn setzt sich zusammen aus den Einnahmen aus den Eintrittskarten, Essen- und Getränkeverkauf, Tombola, diversen Versteigerungen, einem Promotion-Stand und einigen Privatspenden. „Es ist echt Wahnsinn, was da zusammenkam. Chrischa Hannawald, einer der Ex-Nationalspieler, postet immer noch Sachen über Fenja im Netz. Es ist auch für ihn eine Herzensangelegenheit, und das ist so toll. Wir sind so dankbar für alles“, sagt die Mutter von Fenja und fügt gleich hinzu, dass es gar nicht nur die großen Spendensummen gewesen wären, die die aktuelle Gesamtsumme von mehr als 100 000 Euro zusammenkommen ließen. „Gerade auch die viele kleinen Beträge sind so beeindruckend und zeigen, wie viel auch jeder Einzelne helfen konnte.“
Weil die Summe inzwischen erreicht ist, war nun die Architektin nochmals vor Ort und hat grünes Licht bekommen. „Jetzt heißt es warten auf die Baugenehmigung, und dann geht es los. Und im Sommer müsste Fenja dann Aufzug fahren können“, sagt Stefanie Kirstein. Dadurch, dass sogar mehr zusammengekommen sei, könne dem Endspurt jetzt ohne Druck entgegengeblickt werden. „Die Architektin wollte ihre Arbeit spenden, jetzt sind wir in der Lage, ihr etwas zu geben.“
Passend zu den guten Nachrichten sorgt gerade auch Fenja selbst für ganz viel Kraft, denn nach einer großen Hüft-OP hat sie sich nicht nur gut erholt, sie hat auch einen Entwicklungssprung gemacht. „Sie ist gerade so fit und reagiert viel mehr. Es findet eine viel stärkere Kommunikation statt. Sie ist einfach unser Sonnenschein und will leben und kämpfen“, sagt ihre Mutter. In der Reha habe sie auch anderen Eltern mit ähnlichem Schicksal Mut machen können. „Viele sind in einer verzweifelten Lage. Ich habe ihnen geschildert, wie viel eine solche Spendenaktion bringen und helfen kann, wenn man bereit ist, seine Geschichte öffentlich zu machen. Die Hilfsbereitschaft ist überwältigend.“