Die Zustimmung in der Bevölkerung steigt: Königin Felipe von Spanien und seine Gattin Königin Letizia können sich entspannen. Foto: imago//PPE

Das spanische Königshaus hat turbulente Jahre hinter sich. Sie sind noch nicht ganz vorüber. Aber die Schrammen der Vergangenheit verblassen.

Wer im spanischen Netz nach der Casa Real sucht – dem Königshaus –, findet zurzeit kaum aufsehenerregende Neuigkeiten. Das ist eine gute Nachricht für Felipe VI. und seine Familie. Die Zeit der Skandalschlagzeilen ist erst mal vorbei. Stattdessen können Interessierte Fotos vom Besuch des Königs in der Heeresakademie von Zaragoza betrachten, wo Felipe seiner Tochter, der Kronprinzessin Leonor, vor ein paar Tagen beim Exerzieren zuschaute. Sie lernt gerade, wie man kleinere militärische Einheiten befehligt. Der Vater war sehr stolz auf die 18-Jährige.

Kein Skandal hält ewig

Die beiden Schwestern des Königs, Infantin Cristina (58) und Infantin Elena (60), sind geschieden, einer seiner Ex-Schwäger verbrachte wegen Korruption einige Jahre im Gefängnis, und sein Vater, König Juan Carlos, lebt schon seit fast vier Jahren im arabischen Emirat Abu Dhabi, weil er in Spanien nicht mehr gern gesehen ist. Es ist ein ordentliches Paket, das Felipe und mit ihm seine Frau Letizia zu tragen haben, aber sie tragen es mit königlicher Würde oder verstehen zumindest, diesen Eindruck zu erwecken.

Juan Carlos, der vor zehn Jahren vom spanischen Thron abdankte, hat ziemlich viele Dummheiten begangen, darunter eine Affäre mit der deutschen Geschäftsfrau Corinna zu Sayn-Wittgenstein, die er mit sehr viel Geld beschenkte, das er selbst geschenkt bekommen hatte.

Die meisten Spanier glauben, er habe sich wie sein Schwiegersohn an korrupten Geschäften bereichert, auch wenn es dafür nur Indizien und keine Belege und erst recht keine richterlichen Urteile gibt.

Die Aufregung darüber lässt langsam nach. Juan Carlos erlaubt sich mittlerweile regelmäßige Besuche in Spanien, die auch keine Aufreger mehr sind. Dass er am vorvergangenen Wochenende wieder zu einer Segelregatta nach Sanxenxo an der Atlantikküste kam, ging im sonstigen Nachrichtenstrom unter.

Leonor tut dem Königshaus gut

Am meisten für den guten Ruf des spanischen Königshauses tut Kronprinzessin Leonor, die sich gerade einer dreijährigen Militärausbildung unterzieht. Das müsste sie nicht tun, demonstriert damit aber königliche Reife. Die guten Nachrichten verdrängen die schlechten. Kein Skandal hält eben ewig.