Die Ärztin Martina Burchert-Graeve überreicht Simon Fuchs eine Immun-Karte. Foto: KIS

Landrat Roland Bernhard: „Als Landkreis haben wir mit dem KIS genau das Richtige getan und können mit der bisherigen Bilanz zufrieden sein!“ Allerdings: Von mehr als 30 000 verabreichten Dosen sind rund 28 000 Boosterimpfungen.

Sindelfingen - Am 1. Dezember war der Kreisimpfstützpunkt (KIS) in der Messe Sindelfingen gestartet – nachdem innerhalb weniger Tage die Impf-Infrastruktur wieder aufgebaut worden war. Zuvor hatte die Messe bis zum 30. September das vom Land Baden-Württemberg beauftragte Kreisimpfzentrum beherbergt.

„Als Landkreis haben wir mutig und schnell auf die Aufforderung des Landes reagiert, in der Impfoffensive aktiv zu werden“, meint Landrat Roland Bernhard. Die Schließung der Impfzentren durch das Land hatte der Kreischef immer kritisiert. Das sei ein großer Fehler gewesen – eine bestehende und gut funktionierende Infrastruktur sei ohne Not wieder aufgelöst worden. Es sei ein Glücksfall, dass man in Sindelfingen binnen Tagen alles wieder aufbauen konnte. Mit am Ende rund 33 000 Impfungen im KIS nach nur einem Monat stehe man gut da, so der Landrat, jedoch gelte wie überall: „Die Zahl der Erstimpfungen könnte höher sein.“ 28 000 sind Booster-, 2700 Erstimpfungen und 1200 Zweitimpfungen – so die ungefähren Zahlen. Zudem hätten bereits rund 1100 Kinder zwischen fünf und elf Jahren ihren Piks bekommen.

Zahl der Erstimpfungen könnte deutlich höher sein

Der KIS wird in Federführung des Landkreises betrieben. Genutzt wird er bisher von dem Netzwerk aus Ärzte- und Apothekerschaft rund um Dr. Martina Burchert-Graeve und Dr. Björn Schittenhelm. Es können ihn grundsätzlich aber alle niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte nutzen sowie Betriebsärztinnen und -ärzte. Die Terminvergabe läuft über ein eigenes System, das über Apotheker Björn Schittenhelm entwickelt wurde und von ihm auch betreut wird.

Landrat: „Wir sind noch lange nicht durch“

„Es ist nachvollziehbar, dass viele Menschen in Sachen Erstimpfung auf ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt vertrauen. Insofern eignen sich die schnellen und unkomplizierten Abläufe im KIS insbesondere für den Booster, also die Auffrischung, wo es nicht mehr im gleichen Maß die ärztliche Aufklärung braucht“, erklärt Dr. Martina Burchert-Graeve, Laborärztin in Sindelfingen. Sie hat bereits im Kreisimpfzentrum die medizinische Leitung übernommen und leitet jetzt auch das KIS. Am Mittwoch verabreichte sie selbst die 30 000. Impfung.

Landrat Roland Bernhard dankt allen, die sich im gemeinsamen Schulterschluss in seinem Landkreis gegen die Pandemie engagieren. Allerdings mahnt er mit Blick auf die weiter angespannte Lage in den Kliniken auch: „Wir sind noch lange nicht durch.“

Auch an Silvester wird geimpft

Der KIS hat auch an Silvester geöffnet, von 9 bis 13 Uhr. An Neujahr ist geschlossen, dann geht es wie gewohnt weiter. Termine gibt es online über die Homepage des Landkreises (www.lrabb.de).