Mit Stern, Stil und Stimmung – so klingt in Böblingen das alte Jahr aus. Foto: Stefanie Schlecht

Beschwipst, befeuert und gefeiert: Die Besucher der Silvesterparty rund um das Böblinger Bootshaus kommen bestens durch die Nacht.

Es geht also doch, man kann ausgelassen feiern, ohne über die Stränge zu schlagen. Zu den Feier-Hotspots in der Silvesternacht in Böblingen gehörte auch der Obere See und das Bootshaus-Gelände. Schillernder Höhepunkt war das Feuerwerk von Pyrotechnik-Weltmeister Joachim Berner. Seine Feuer- und Farbchoreografie war allein schon den Besuch wert, denn die ruhige Oberfläche des Böblinger Sees funktionierte wie ein magischer Spiegel.

Erleichterter Veranstalter

Zufrieden waren auch die Veranstalter Tobias Faude, Geschäftsführer des Bootshauses, und Walter Schmidt, der sich insbesondere um den Schönbuch-Stadl kümmert, in dem es im Winterhalbjahr samstags Livemusik gibt. 2020 fiel Silvester coronabedingt flach, die Party im vergangenen Jahr musste um 1 Uhr beendet werden. „Insofern waren wir alle froh, dass wir dieses Jahr uneingeschränkt den Leuten wieder einen beschwingten Abend anbieten konnten“, sagte Tobias Faude, der sich über den Zuspruch „recht verschiedener“ Altersgruppen freute und darüber, dass es keine besonderen Vorkommnisse gab, zumindest keine negativen.

Rund 500 Leute waren gekommen und konnten zwischen vier Lokalitäten auswählen – alle bis auf den letzten Platz ausgebucht. Im Nebenraum ertönte nach dem Essen italienische Livemusik und italienisches Karaoke samt Adriano Celentano, was aber auch Gäste aus aller Herren Länder anzog, Schwaben natürlich sowieso.

Im Bootshaus-Restaurant konnten die Gäste zwischen zwölf verschiedenen Speisen wählen. Bei der Party im knuffigen Schönbuch-Stadl endete das Fünf-Gänge-Partymenü mit beschwipstem Pflaumenkompott. Vermutlich war das Kompott damit nicht allein. Stimmungsvolle Livemusik gab es dazu von der Gruppe Alpen-Starkstrom. Freiluftfans konnten sich draußen sitzend oder stehend vergnügen. Eingeheizt wurde ihnen durch offene Feuerstellen. „Mir ist es wichtig, dass die Leute sich amüsieren oder aus sich herausgehen, aber nicht als Alkoholleiche enden und Krawall machen“, sagt Faude über seine Veranstaltungsphilosophie.

Verzicht durch Profifeuerwerk

Der Erfolg gibt ihm recht: Viele der Besucher verbrachten die Silvesternacht zum wiederholten Mal im Bootshaus. Weil ihnen, wie sie erklärten, die Qualität des Angebots gefällt und die bunte Atmosphäre. Damit war nicht nur das krönende Feuerwerk gemeint – das im Übrigen zum Verzicht animierte, zumindest indirekt. „Da wir hier ein tolles Feuerwerk erleben, haben wir selbst auf die Anschaffung von Raketen oder Böllern verzichtet“, berichtete ein Besucher, der zugleich nachhaltig beeindruckt war von den Effekten moderner Kracher. Bereits vor Mitternacht hatte jemand einen extrem lauten Kanonenschlag gezündet, dessen Vibrationen noch im Bootshaus zu spüren waren. „Das kann doch nicht gesund sein.“

Eindruck, so ist im Bootshaus zu sehen, geht nicht zwingend mit Krach einher.