Boeings Ruf hat nach Abstürzen zweier fast brandneuer Mittelstreckenjets der Baureihe 737 Max stark gelitten. Foto: //Arnoux Thomas

Ehemalige Konzerninsider werfen dem Airbus-Konkurrenten vor, schwere Sicherheitsmängel ignoriert zu haben. Zwei von ihnen sind plötzlich verstorben.

Der US-Luftfahrtkonzern Boeing steckt in der wohl tiefsten Krise seiner mehr als hundertjährigen Geschichte, ein Ende der Misere ist nicht in Sicht – im Gegenteil. Kaum eine Woche vergeht ohne Schreckensmeldungen, immer neue Pannen und Unfälle erschüttern das ohnehin schon stark angeknackste Vertrauen in den Flugzeugbauer. Am Donnerstag etwa platze der Reifen einer Boeing 737 der türkischen Billigfluglinie Corendon Airlines, die von Deutschland aus mit 190 Menschen an Bord Richtung Türkei gestartet war. Verletzt wurde niemand, der Flieger konnte in Alanya sicher auf dem Bugfahrwerk landen. Zusätzlich belastet wird Boeing durch schwere Anschuldigungen von Whistleblowern. Zwei von ihnen sind in den vergangenen Monaten plötzlich verstorben. Andere Insider, die gegen Boeing aussagen, berichten von Drohungen durch Vorgesetzte und werfen dem Unternehmen kriminelle Machenschaften vor.