Queere Menschen müssen sich neben den Reiseplänen und -kosten zusätzliche Gedanken über ihre Sicherheit machen. Sie können nicht in jedes Land bedenkenlos bereisen. Foto: IMAGO/Bihlmayerfotografie

Für Frühbucher beginnt gerade die Urlaubsplanung. Besonders für queere Menschen steht dabei die Frage im Raum: Wie sicher ist mein Reiseziel? Ein Ranking zeigt, wie LGBT+ - freundlich verschiedene Urlaubsländer sind – und, wo es am gefährlichsten ist.

Wo kann ich mich im Urlaub sicher fühlen? In welchen Ländern ist Vorsicht geboten? Für lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LGBT+) sind diese Fragen bei der Reiseplanung nach wie vor wichtig. Der Spartacus Gay Travel Index hat sich zur Aufgabe gemacht, jährlich einen Überblick über die sichersten und unsichersten Reiseziele für queere Menschen zu geben. Seit 2012 überprüft der Reiseführer dafür jeweils mehr als 130 Länder. Dieses Jahr waren es 213 Stück.

In diesem Jahr teilen sich erstmals mehrere Länder den ersten Platz – und sind damit besonders LGBT+-freundlich. Welche das sind, sehen Sie in unserer Bildergalerie. Deutschland landet gemeinsam mit Norwegen, Dänemark, Island und Uruguay auf dem achten Platz. Zu den gefährlichsten Orten für queere Menschen zählen laut dem Spartacus-Reiseführer Tschetschenien, der Iran, Jemen, Afghanistan und Saudi-Arabien.

Spartacus will Missstände sichtbar machen

Der Reiseführer Spartacus erstellt den Index anhand von 18 Kategorien. Dabei spielt – unter anderem – eine Rolle, ob Homosexualität im Land illegal ist und ob diese strafrechtlich verfolgt wird. So steht in allen Ländern, die Spartacus für queere Menschen als am gefährlichsten einstuft, Homo- Bi- und Transsexualität unter der Todesstrafe. Aber auch, ob es im jeweiligen Land Gesetze gegen Diskriminierung gibt und ob ein Recht auf Adoption oder Ehe besteht fließt in die Bewertung mit ein.

Mit dem Index will Spartacus nach eignen Angaben einen Ausgleich zwischen den Rechten der jeweils lokalen LGBT+-Community und den Ansprüchen queerer Urlauber herstellen. Außerdem sollen die Missstände in den betreffenden Ländern sichtbar gemacht werden. Das Ranking basiert laut Spartacus auf Informationen der Plattform Equaldex, der internationalen LGBT+-Vereinigung ILGA, dem Projekt Transrespect und der Organisation Human Rights Watch.