Die Polizei prüft, ob die Teenager für drei Überfälle verantwortlich sind. Foto: Phillip Weingand

Das Vorgehen war jedes Mal gleich: Die Täter lauerten Bankkunden auf und zwangen sie zum Abheben von Geld. Jetzt hat die Polizei zwei Tatverdächtige ermittelt. Sie sind erst 15 und 16 Jahre alt.

Nach drei Raubüberfällen auf Bankkunden im Rems-Murr-Kreis meldet die Polizei die Festnahme von zwei Tatverdächtigen. Zwei 15 und 16 Jahre alte Jugendliche werden verdächtigt, vor Bankfilialen in Winnenden und Berglen-Oppelsbohm ihren Opfern aufgelauert und sie gezwungen zu haben, mit ihrer EC-Karte Geld abzuheben.

Wie die Polizei mitteilt, wurde einer der Tatverdächtigen, ein 16-Jähriger, schon am 14. Juni verhaftet – allerdings wegen anderer Taten: Zusammen mit einem anderen Jugendlichen soll der Teenager mit Drogen gehandelt sowie ein Kind geschlagen und erpresst haben. Sein mutmaßlicher Komplize bei den Überfällen auf Bankkunden ist erst 15 Jahre alt, er wurde am Dienstag festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Laut einem Polizeisprecher sind beide Jugendliche bereits strafrechtlich in Erscheinung getreten.

Am Abend des 1. Juni war eine 52 Jahre alte Frau in einer Bankfiliale in der Beethovenstraße in Berglen-Oppelsbohm mit einer Pistole bedroht und anschließend gezwungen worden, ihre EC-Karte in den Bankautomaten zu stecken und ihre PIN einzugeben. Anschließend hob einer der Täter 1000 Euro ab und flüchtete mit einem Komplizen. Nach dem Überfall hatte die Polizei zunächst ohne Erfolg nach den beiden Tätern gefahndet. Weitere Ermittlungen führten sie jedoch auf die Spur der beiden Teenager.

Die Vorgehensweise bei dem Raub in Berglen ähnelt frappierend zwei Überfällen in Winnenden: Am 14. und am 29. Mai waren vor einer Sparkassenfiliale in Winnenden-Birkmannsweiler zwei andere Bankkunden bedroht und gezwungen worden, Geld abzuheben. „Die beiden sind primär wegen des Falls aus Berglen in Untersuchungshaft, aber wir prüfen natürlich, ob es einen Zusammenhang zu den beiden Überfällen in Winnenden gibt“, so ein Sprecher der Polizei. Dazu, ob im Zusammenhang mit den Ermittlungen auch eine mögliche Tatwaffe sichergestellt worden ist, gibt die Polizei bislang keine Auskunft.