Die Gebiete rund um die Adria kommen derzeit nicht zur Ruhe. Nach den schweren Unwettern in Norditalien sind Tornados über Venetien und Teile von Slowenien hinweggefegt. Die Aufnahmen von den Wirbelstürmen sind spektakulär.
Die Aufnahmen von der italienischen und slowenischen Adria sind spektakulär. Schwere Unwetter haben am Dienstagabend (1. August) zwei Tornados entstehen lassen.
Auf unserer Karte sehen Sie, wo die Unwetter der vergangenen Tage gewütet haben:
1. August: Tornado über Venetien
Der erste Wirbelsturm blieb ohne größere Folgen. Er zog rund fünf Kilometer nordöstlich von Venedig über die Lagune in der auch bei Deutschen beliebten Urlaubsregion Jesolo hinweg.
1. August: Tornado über Slowenien
Der zweite Tornado hingegen richtete mit Windgeschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometern große Schäden an. Er traf die Ortschaft Koseze bei Ilirska Bistrica in Slowenien. Die Gemeinde liegt auf der Urlaubsroute vieler Kroatien-Urlauber. In Koseze wurden zahlreiche Dächer abgedeckt und Gebäude beschädigt.
Hohe Tornadodichte in Norditalien
Laut Wetterportal wetter.online gehört die norditalienische Region Venetien zu den Gebieten mit hoher Tornadodichte in Europa.
Die schwülheiße Luft von der Adria sorgt zusammen mit der entsprechenden Windrichtung und Windgeschwindigkeit zwischen dem Erdboden und den höheren Luftschichten immer wieder für schwere Gewitter mit Hagel.
30. Juli: Unwetter in Südtirol
Erst in der Nacht zum Sonntag (30. Juli) hatte mitten in der Hauptferienzeit ein heftiges Unwetter über das auch bei deutschen Touristen beliebte Südtirol heimgesucht. Die kurzen, aber intensiven Gewitter und starken Regenfälle haben in der Nacht zum Sonntag (30. Juli) in Teilen der nördlichsten Provinz Italiens teils schwere Schäden hinterlassen.
25. Juli: Unwetter in Norditalien und am Gardasee
Am 25. Juli war eine sogenannte Superzelle mit Orkanböen, Starkregen und golfballgroßen Hagelkörnern über Norditalien und den Gardasee hinweggefegt. Der gewaltige Gewitterkomplex hinterließ eine Schneise der Verwüstung.
Fotos der Vigili del Fuoco (auf deutsch: Feuerwächter) wie die Feuerwehr in Italien heißt, aus Cedegolo, Brescia und Mailand zeigten umgestürzte Bäume, die Straßen blockierten oder auf Autos lagen, beschädigte Häuser und auf dem Boden zerstreute Dachziegel. Eine 16-Jährige starb, nachdem sie in einem Pfadfinderlager in Cedegolo in der Provinz Brescia von einem umfallenden Baum getroffen wurde.
Was ist ein Tornado?
Tornados sind Luftwirbel in der Erdatmosphäre, die auf einem sehr kleinen Gebiet entstehen und eine annähernd senkrechte Drehachse haben.
Solche kleinräumigen, sehr starken Wirbelstürme – sogenannte Großtromben, im Deutschen auch Windhose genannt – werden unterschieden in Tornados (Wirbelsturm über Land) und Wasserhose (Tornado über Wasser).
Wie entsteht ein Tornado?
Tiefstehende Schauer- und Gewitterwolken sind Grundvoraussetzung für die Entstehung eines Tornados, erläutert der Tornado-Experte Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Wenn der Wind vom Boden bis zur Wolke zudem Richtung und Geschwindigkeit ändert, beginnen die Luftmassen sich zu drehen.
Damit sich der sogenannte Wolkenrüssel bildet, muss die aufsteigende Luft sehr feucht sein. „Die aus dem Wolkenrüssel freigesetzte Energie führt dazu, dass die Luft sich immer schneller dreht.“
Wie werden die Geschwindigkeiten von Tornados klassifiziert?
Mit Hilfe von verschiedenen Skalen, die Faktoren wie Geschwindigkeit, Ausdehnung, Dauer, Intensität und Zerstörungspotenzial differenzieren.
Fujita-Skala: Bei der Fujita-Skala handelt es sich um eine Skala zur Schadensklassifikation für Tornados und Wirbelstürmen. Benannt ist sie nach dem Sturmforscher Tetsuya Theodore Fujita,der sie 1971 entwickelte.
Torro-Skala: In Europa wird auch die Torro-Skala verwendet, die zehn Stufen (T0 bis T10) zwischen 61 und 482 km/h unterscheidet und eine höhere Auflösung als die Fujita-Skala hat.