Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, erhebt schwere Vorwürfe gegen Schweden. (Archivbild) Foto: dpa/Armin Durgut

Bisher blockiert die Türkei den Nato-Beitritt der beiden skandinavischen Länder, zeigt sich aber wieder bereit zu Gesprächen. Jetzt steht auch ein Termin dafür fest.

Die Türkei will ihre Gespräche mit Schweden und Finnland zur Nato-Norderweiterung am 9. März fortsetzen. Das Treffen solle in Brüssel stattfinden, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Montag in Ankara. Die Türkei hatte laut Medienberichten ein vorher angesetztes Treffen im Februar abgesagt. Ankara hatte kurz zuvor aber scharfe Kritik an einer Aktion von Rechtsextremen in Schweden geübt, bei der ein Koran verbrannt wurde.

Cavusoglu machte deutlich, dass die Türkei die finnische Nato-Bewerbung wohlwollend betrachtet. „Wir könnten den Beitrittsprozess Schwedens und Finnlands voneinander trennen“, sagte er.

Vorwurf: Unterstützung kurdischer „Terroristen“

Finnland und Schweden hatten im Mai vergangenen Jahres infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine ihre jahrzehntelange militärische Blockfreiheit aufgegeben und den Beitritt zur Nato beantragt. Für die Aufnahme neuer Mitglieder in das Militärbündnis ist die Zustimmung aller Mitgliedstaaten erforderlich.

Die Türkei blockiert die Nato-Beitritte Finnlands und Schwedens unter anderem wegen der angeblichen Unterstützung kurdischer Aktivisten durch die beiden Länder. Ankara fordert vor allem von Stockholm eine härtere Gangart gegen diese Aktivisten, die von den türkischen Behörden als „Terroristen“ betrachtet werden.

Ende Januar hatte die Türkei die Verhandlungen ganz gestoppt und ein für Februar geplantes Treffen abgesagt, nachdem es in Stockholm zu Türkei- und islamfeindlichen Aktionen gekommen war, bei denen auch eine Ausgabe des Koran verbrannt wurde. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte daraufhin, dass die Türkei Schwedens Beitritt zu dem westlichen Verteidigungsbündnis nicht unterstützen werde.