Das Maurener Tal bei Holzgerlingen zieht traditionell die Rodler an. Foto: Archiv/Stefanie Schlecht

Wenn es Frau Holle gut meint, dürfen am ersten Schneewochenende im Kreis Böblingen die Schlitten aus dem Depot. Doch, wohin?

Im Kreis Böblingen kennen die Rodler kein Halten, wenn es die weiße Pracht erlaubt: Etwa ganz am südlichen Rand von Böblingen am Ochsentrog lässt es sich bei guten Schneeverhältnissen den Hang hinunter flitzen. Die Anfahrt erfolgt am besten über die Gaststätte Ochsentrog, vor der Parkplätze vorhanden sind. Von dort aus geht es zu Fuß weiter.

Ein steiler Hang, der außerdem noch idyllisch gelegen ist, bietet sich Schlittenfahrerinnen und -fahrern im Maurener Tal zwischen Holzgerlingen und Ehningen. Vor dem kleinen Weiler Mauren geht es links auf einer Allee in Richtung der Anhöhe, an deren Fuß sich das Auto abstellen lässt.

In Sindelfingen stand einst sogar eine Skischanze

Ein Schlittenstandort mit großer Tradition ist der Skihang in Sindelfingen. Gegenüber vom Hallenbad-Parkplatz führt ein Weg in den Wald, nach etwa 300 Metern erreicht man den Hügel, wo von den 1960er- bis zu den 1980er-Jahren sogar eine Skisprungschanze stand. Wenn es sich bei üppiger Winterpracht richtig lohnt, lässt die Stadtverwaltung sogar Flutlicht anschalten – das letzte Mal ist aber schon eine Weile her.

Beliebt sind auch viele weitere kleinere Hänge – zum Beispiel an der Kreisstraße bei Döffingen (gegenüber des Edeka-Marktes), im Kirchtal am Venusberg bei Aidlingen oder am Katzenbuckel zwischen Hildrizhausen und Altdorf zur Mühle hinunter. Ein „Highlight“ in der Umgebung ist zudem der Schlittenhang in Althengstett. Am Täfelberg im Gänsgarten geht es steil den Berg hinab.

Auf Kufen den Rappenberg runter

Ein herausragender Rodelhang im nördlichen Kreis Böblingen ist der Rappenberg bei Leonberg. An dem Aussichtspunkt hoch über dem Autobahndreieck starten einige Rodler auch bei noch wenig Schnee. Der rodelbare Bereich des Hangs ist lang, auch mit langem Auslauf, bietet in seiner Breite vielen Schlittenfahrern Platz und ist zudem aufgrund seiner mittelsteilen Neigung äußerst familientauglich. Das Problem: Wer mit dem Auto kommt und nicht in einiger Entfernung in Leonberg parken will, findet nur wenige legale Parkmöglichkeiten.

Schlittenfahrerinnen und Schlittenfahrer im Landkreis Böblingen fahren auch gerne mal nach Weissach-Flacht, wo sich unterhalb des Walderlebnispfads Steinbühl im Westen der Gemeinde ein Hang befindet, auf dem man gut rodeln kann. Zum Walderlebnispfad gehört auch ein Parkplatz.

Hier rutscht man rund um Stuttgart den Buckel runter

In Stuttgart gibt es Schlittenspaß vor dem Schloss: Eine breite, nicht allzu steile Piste bietet der Hang vor dem Schloss Solitude. Das obere Stück ist eher etwas für die Kleinen. Über die Ludwigsburger Allee geht dann die vielleicht längste Schlittenstrecke der Stadt weiter durch den Wald bis fast nach Weilimdorf. Und das Hochlaufen fällt hier mit Blick auf das Schloss nur halb so schwer.

Die Schlittenbahn an der Wernhalde in Degerloch gegenüber der Waldau ist als solche sogar im Stadtplan verzeichnet. Für einen schwungvollen Start wurde in manchen Wintern extra ein Schneehaufen aufgeschüttet. So geht es rasant durch den Wald bis zur Bopserhütte. Durch Gewichtsverlagerung meistern geübte Schlittenfahrer die lang gezogenen Kurven ohne zu bremsen.

Jetzt fehlt nur noch genügend Schnee!