Träume können dabei helfen, die Persönlichkeit weiterzuentwickeln. „Sie bilden auf einfache und anschauliche Weise ab, was einen im tiefsten Inneren umtreibt“, sagt Michael Schredl. Foto: tock/fran_kie

Man braucht keinen Psychotherapeuten, um seine Träume zu verstehen, sagt Michael Schredl. Der Schlafforscher aus Mannheim erklärt, wie man sie am besten zu fassen kriegt und an ihre Kernbotschaft gelangt.

Im Talmud steht: „Ein ungedeuteter Traum gleicht einem ungeöffneten Brief.“ Michael Schredl öffnet alle, die er zu fassen kriegt. Seit mehr als 30 Jahren notiert der Psychologe in einem Traumtagebuch, was ihm des Nachts widerfahren ist. Vor Kurzem hat seine Traum-Datenbank die 18 000er-Marke überschritten. Was motiviert den 61-jährigen Wissenschaftler, der tagsüber das Schlaflabor des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim leitet, zur Unzeit im Halbschlaf zum Stift zu greifen? „Träume bilden auf einfache und anschauliche Weise ab, was einen im tiefsten Inneren umtreibt“, sagt der Traumforscher. Und: „Man braucht keinen Psychotherapeuten, um ihre Botschaften zu verstehen.“