Jan Böhmermann hat einen Imker in seiner Satiresendung kritisiert. Dessen Reaktion darauf wird jetzt vor dem Landgericht Dresden verhandelt. Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Jan Böhmermann streitet mit einem sächsischen Imker vor Gericht. Auslöser waren der Vorwurf des „Beewashings“ und ein irreführendes Werbeplakat.

In Dresden wird am Dienstag die Klage des ZDF-Moderators Jan Böhmermann gegen den sächsischen Imker Rico Heinzig verhandelt. Wie der Sprecher des Landgerichts Dresden, Andreas Feron, am Montag mitteilte, werde der Fernsehmoderator voraussichtlich nicht vor Gericht erscheinen. Er habe seinem Prozessbevollmächtigten eine umfassende Vollmacht ausgestellt.

Böhmermann sieht seine Persönlichkeitsrechte verletzt, nachdem der Imker aus Meißen mit dessen Konterfei und Namen für einen Honig geworben hatte. Zuvor hatte der Moderator in der Satiresendung „ZDF Magazin Royale“ den sächsischen Bienenzüchter kritisiert. Er vermiete Honigbienenvölker an Firmen und vermarkte die Maßnahme als nachhaltig, hieß es.

„Führender Bienen- und Käferexperte empfiehlt“

Dies sei „Beewashing“. Die Wortschöpfung setzt sich aus den Begriffen „Greenwashing“ und dem englischen Wort für Biene zusammen. Als Reaktion auf die Vorwürfe brachte Heinzig einen neuen Honig namens „Beewashing Honey“ heraus, den er in seinem Onlineshop und in einigen Lebensmittelmärkten verkaufte. Das Produkt bewarb er auf Plakaten mit einem Foto von Böhmermann und dem Slogan „Führender Bienen- und Käferexperte empfiehlt“.

Seine Chancen im Verfahren bewertet Heinzig Medienberichten zufolge als gering. Der Streitwert der Klage beträgt laut Landgericht vorläufig 15.000 Euro. Der Wert werde jedoch erst nach Abschluss des Verfahrens festgelegt. Weitere Verhandlungstermine am Landgericht Dresden sind nicht geplant.