Eine Frau gibt in einem mobilen Wahllokal in Donezk ihre Stimme ab. Foto: IMAGO/SNA/IMAGO/Taisija Voroncova

Russland lässt bis Sonntag über Gouverneure und Stadtparlamente abstimmen. Die Wahl ohne Wahl gaukelt Normalität mitten im Krieg vor.

Der Moderator im staatlichen russischen Fernsehen Rossija 1 begrüßt zu den Wahlen 2023, es weht die russische Trikolore. Er wirkt nervös – und schnell wird klar, warum er sich an seine Karteikarten klammert. Denn die Pulte, zu denen die Kamera nun schwenkt und an denen die Kandidaten der Kommunistischen Partei der russischen Föderation und der Pop-Empörungspartei LDPR aus dem Kusbass, dem Steinkohlerevier Russlands in Sibirien, hätten stehen sollen, sind leer.