Zur Atomwaffen-Warnung des russischen Präsidenten Wladimir Putin in seiner Rede an die Nation schreibt die Londoner „Times“, die Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen sei wahrscheinlich ein Bluff.
Zur Atomwaffen-Warnung des russischen Präsidenten Wladimir Putin in seiner Rede an die Nation meint die Londoner „Times“ am Freitag:
„Seine Drohung war eine Reaktion auf unkluge und unvorsichtige Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der sagte, dass es im Ukraine-Krieg Umstände geben könnte, die „Elemente“ eines Nato-Einsatzes rechtfertigen würden. Macrons Äußerungen wurden von den USA, Großbritannien, Deutschland, Italien und dem Nato-Generalsekretär schnell zurückgewiesen. Sie alle erklärten, es gebe keine Pläne, Truppen in die Ukraine zu schicken. Dass sich diese Haltung ändern wird, ist unwahrscheinlich. Dennoch sind die Äußerungen Macrons ein Propagandacoup für Moskau, das immer behauptet hat, sein Einmarsch in die Ukraine ziele darauf ab, die Nato an dem Versuch zu hindern, Russland zu vernichten.
Die Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen ist wahrscheinlich ein Bluff: China, ein wichtiger Verbündeter Russlands, hat bereits privat und öffentlich deutlich gemacht, dass es eine solche Aktion nicht unterstützen würde. Doch nach einer Reihe ukrainischer Rückschläge auf dem Schlachtfeld fühlt sich Moskau nun selbstbewusster denn je und ist bereit, den Zermürbungskrieg fortzusetzen, bis die Ukraine zu einer demütigenden Verhandlungslösung gezwungen sein wird.“