Rollerverbotsschild In den Böblinger Mercaden. Foto: edi

Humor: Ein Verbotshinweis in den Böblinger Mercaden beweist wieder einmal, dass einfachste Grundregeln des Zusammenlebens und gesunder Menschenverstand nicht mehr selbstverständlich vorausgesetzt werden können.

Wer das Böblinger Mercaden-Einkaufszentrum betritt, wird seit Kurzem mit einem Verbotsschild auf dem Boden empfangen. Darauf ist ein Roller (Neudeutsch: Scooter) abgebildet, der dick und fett mit roter Farbe durchgestrichen ist. Die Botschaft ist klar. Sie lautet: „Runter vom Scooter, mein Guter!“ – oder für weibliche Adressaten: „Hier kommste nich’ rin, liebe Rollerin!“

Ein bisschen verwunderlich ist nur, dass es dieses Schild überhaupt braucht. Wer sich insbesondere zur Mittagszeit durch die beengten Gänge des Shopping-Tempels schlängelt, erlebt dort regelmäßig ungewollte Körperkontakte und Beinahezusammenstöße: Hier ein paar wild gestikulierende Teenager, die sich bevorzugt an den schmalsten Stellen oder direkt vor den Rolltreppen zusammenrotten, um mit ausladenden Bewegungen den neuesten Schulhofklatsch zu bequatschen, dort die üblichen Smartphone-Blindgänger, die den Blick keine Sekunde von ihrem Display ab- und stattdessen ihrer Umgebung zuwenden können.

All das macht den Gang durch die Mercaden auch so schon zu einem unfreiwilligen Hindernisparcours. Wer auf die Idee kommt, hier auf einem Roller – womöglich noch einem Elektro-Modell – herumzudüsen, der muss schon ziemlich von der Rolle sein.

Andererseits ist dieses Schild vielleicht einfach nur ein weiterer Beleg dafür, dass der Homo Rollensis, der seinen fahrbaren Untersatz nach Benutzung gerne mal mitten auf dem Gehweg liegen lässt, es mit Nebensächlichkeiten wie gegenseitiger Rücksichtnahme allgemein nicht so genau nimmt.

Ein Beitrag aus den „Bonbons“, der wöchentlichen Humorkolumne dieser Zeitung.