Markus Wagner (links) und Adrienne Form Foto: Granville/Bach

In Weil der Stadt und Renningen sind neue Verantwortliche für das Stadtmarketing zugange: hier Markus Wagner, dort Adrienne Form.

Es gibt kaum mehr eine kleine Stadt, die sich nicht bemüht, Tourismus und Geschäftswelt, Veranstaltungen und das Leben in den Gassen lebens- und liebenswerter zu gestalten, als das ohnehin vielerorts schon ist. Das Zauberwort für diese Tausendsassa: Citymanager. Weil der Stadt und Renningen haben diese wichtigen Positionen jetzt neu besetzt

Das historische Weil der Stadt mit den verwinkelten Gassen, der alten Stadtmauer und dem schönen Fachwerk ist eine seiner Lieblingsecken in Weil der Stadt – umso besser trifft es sich da, dass Markus Wagners Arbeitsplatz gleich mittendrin liegt. Unweit des Marktplatzes, in der Stadt- und Tourist-Info, steht sein Schreibtisch. Ein Büro im Herzen der Stadt, von dem Wagner als neuer Citymanager und Wirtschaftsförderer den besten Überblick hat.

Wobei er eigentlich gar nicht so neu ist: Bereits im vergangenen Dezember hat der 33-Jährige seine Stelle angetreten und hat damit die Nachfolge von Marion Beck übernommen, die inzwischen Leiterin des Amts für Wirtschaftsförderung und Kultur in Herrenberg ist. Seitdem hat sich Wagner in die Verwaltungsarbeit eingefuchst – und das sei bisher sehr gut gelaufen, sagt er.

Gebürtiger Weil der Städter ist stark verbunden

Nach dem Masterstudium in den Fächern Geschichte und Politikwissenschaften arbeitete Wagner im PR-Bereich. Wie kam da der Sprung ins Citymanagement? Die Stelle in der Keplerstadt ist für Wagner naheliegender, als man angesichts seiner bisherigen Laufbahn erwarten würde. „Ich bin gebürtiger Weil der Städter“, sagt der 33-Jährige. Hier ist er aufgewachsen, hatte seinen ersten Job während des Studiums im hiesigen Kino. „Das ist eine tiefe Verbindung zur Stadt.“ Und nicht nur das: Für die Arbeit im neuen Job ist die Ortskenntnis hilfreich. Auch thematisch lockte Wagner die Stelle des Citymanagers und Wirtschaftsförderers. Dinge verändern und anstoßen muss man in der Keplerstadt allerdings immer mit einem wachsamen Auge auf die städtische Kasse – das weiß auch Wagner. Auf der anderen Seite habe Weil der Stadt aber auch einiges zu bieten – etwa Kepler, die Altstadt und die schöne Natur: „Das sind touristische Aspekte, die man auch gut nach außen bewerben kann und auf die wir auch sehr stolz sein können.“ Ein besonderer Fokus ist für Wagner der Marktplatz. „Wir sind gerade dabei, wieder mehr Leben in die Innenstadt zu holen“, erklärt er seine Pläne für die Zukunft.

Stellenausschreibung in Renningen „ein Glücksfall“

Adrienne Form hat in Renningen jüngst die neue Stelle angetreten, allerdings beschränkt sich ihre Arbeit auf derzeit fünf bis sechs Stunden in der Woche. Sie ist keine Unbekannte, wenn auch aus einer anderen Ecke: Sie war in der Sprachförderung tätig und arbeitet mit Kindergartenkindern. Die studierte Geografin war zunächst bei der Stuttgart Marketing GmbH für die Organisation von Stadtführungen zuständig. Nach einer Weiterbildung in Tourismus- und Betriebswirtschaft war sie als Reiseveranstalterin tätig. „Nach einer längeren Familienpause habe ich in der Sprachförderung angefangen. Aber ich wollte ergänzend noch etwas anderes machen. Dass ich im Mitteilungsblatt auf die Stellenausschreibung zur Citymanagerin gestoßen bin, war ein echter Glücksfall.“

In erster Linie geht es Form darum, dass man den Innenstadtbereich fördert, Gastronomen, Einzelhändler, Dienstleister unterstützt. „Das geht am besten über Aktionen und Veranstaltungen, mit denen man die Bürger auf die Angebote aufmerksam macht.“ Etwa eine Osteraktion für Kinder in den Geschäften und später den Ostermarkt mit verkaufsoffenem Sonntag.

Trotz des speziellen Interesses will sie auch die Randbereiche im Blick behalten. „Bei allen Veranstaltungen werden Geschäfte, die weiter am Rand der Stadt liegen, natürlich auch einbezogen und können sich beteiligen. Und wir haben einige sehr interessante Randbereiche in Renningen, die man da gut einbinden kann, zum Beispiel das Einkaufszentrum Süd“, sagt die 48-Jährige, die in den kommenden Wochen viele Händlerinnen und Händler besuchen will.