Der Rems-Murr-Kreis erhält für den angedachten neuen Funktionsbau in Schorndorf deutlich mehr Geld vom Land als gedacht. Jetzt muss nur noch der Kreistag einen Baubeschluss fassen.
Mindestens 71 Millionen Euro hat das Land Baden-Württemberg den Rems-Murr-Kliniken für den geplanten Bau eines neuen Krankenhaus-Herzstücks in Schorndorf zugesagt. Wie die Kliniken am Montagnachmittag selbst mitteilten, seien die Fördergespräche mit dem Sozialministerium überraschend positiv verlaufen.
Förderquote von 60 Prozent
Bei Baukosten, die nach jüngsten Hochrechnungen mit rund 122 Millionen Euro kalkuliert werden, entspricht das einer Förderquote von 60 Prozent. Zum Vergleich: Die Quote für den Neubau des Rems-Murr-Klinikums in Winnenden lag seinerzeit lediglich bei 28.8 Prozent.
Der Landrat und Aufsichtsratsvorsitzende der Kliniken, Richard Sigel, wertet dies als ein klares Signal, dass der von den Rems-Murr-Kliniken eingeschlagene Kurs stimmig sei und sich die Schorndorfer Klinik trotz der Krankenhausreform einen festen Platz in der stationären Versorgungslandschaft in Baden-Württemberg erkämpft habe. Nicht zuletzt gebe die Zusage aber auch „echten Rückenwind in schwierigen Zeiten“.
Mit dem Funktionsbau als neuem Herzstück am Standort Schorndorf werde man die medizinische Versorgung dort in allen Bereichen weiter verbessern, verspricht der Klinik-Geschäftsführer André Mertel. Unter anderem sollen eine komplett neue Intensivstation und ein großer neuer Operations-Trakt gebaut werden. „Die Patientinnen und Patienten profitieren in Zukunft nicht nur von verbesserten Abläufen in der Patientenaufnahme, sondern auch von einem hochmodernen und effizienten Konzept für die neue zentrale Notaufnahme und neuen Kreißsälen“, sagt Mertel.
Zustimmung des Kreistags steht noch aus
Notwendig ist freilich noch eine Zustimmung des Kreisrats. Der Aufsichtsrat der Kliniken hatte den Landrat zuvor bereits bei einer 50-prozentigen Zusage ermächtigt, den Förderbescheid bei einer Förderquote von mehr als 50 Prozent anzunehmen.
Voraussichtlich vier Monate nach dem Beschluss im Kreistag könnte dann mit den ersten Baumaßnahmen begonnen werden. Für die Bauzeit sind drei bis vier Jahre eingeplant. Erste medizinische Behandlungen soll es dort ab dem Jahr 2026 geben.