Wirtschaftsminister Habeck stellt die Gazprom Germania unter Aufsicht der Bundesnetzagentur. Foto: dpa/Kay Nietfeld

Nach den Gräueltaten von Butscha bereiten die westlichen Staaten weitere Strafmaßnahmen gegen Russland im Energie-, Finanz- und Technologiesektor vor. Deutschland geht nun zudem gezielt gegen Gazprom und russische Diplomaten vor.

Die verstörenden Leichenfunde auf den Straßen des Kiewer Vorortes Butscha haben den Streit darüber weiter angeheizt, ob insbesondere Deutschland in der Vergangenheit genug getan hat und in der Gegenwart ausreichend viel tut, um den Krieg gegen die Ukraine und die damit verbundenen Kriegsverbrechen zu verhindern. Nach Vorwürfen des ukrainischen Botschafters Andrej Melnyk räumte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Montag ein, sich in Bezug auf Wladimir Putins Absichten „geirrt“ zu haben. Nachdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntagabend Ex-Kanzlerin Angela Merkel zu einem Besuch der Stadt eingeladen hatte, um das Ergebnis ihrer gescheiterten, auf Besänftigung Moskaus ausgerichteten Russland-Politik zu besichtigen, verteidigte Merkel am Montag in einer Erklärung ihr Nein zu einem Nato-Beitritt des Landes im Jahr 2008. Sie unterstütze alle Anstrengungen von Regierung und internationaler Gemeinschaft, der „Barbarei“ ein Ende zu bereiten.