Seit Anfang der 1990er Jahre wird das Feuerwerk sekundengenau zur Musik abgebrannt. Foto: avanti/Ralf Poller

Die Feuerwerkskörper wurden sekundengenau zur Musik von Jacques Offenbach gezündet – als Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft.

Es hätte alles so gut gepasst. Am Samstagabend das Musikfeuerwerk im Blühenden Barock zur Musik des französisch-deutschen Komponisten Jacques Offenbach und am Sonntag dann die Anreise des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron zu seinem zweitägigen Deutschlandbesuch, der ihn am Montag auch nach Ludwigsburg geführt hätte. Geplant war ein Empfang mit militärischen Ehren im Innenhof des Residenzschlosses. Im Anschluss wollte Emmanuel Macron gemeinsam mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Festakt zum 75-jährigen Bestehen des Deutsch-Französischen Instituts teilnehmen.

Doch der erste Staatsbesuch eines französischen Präsidenten nach 23 Jahren in Deutschland wurde abgesagt: Grund sind die seit Tagen andauernden Ausschreitungen in Frankreich. Der Festakt wird trotz der Absage Macrons stattfinden.

Auf einen Großteil der für Sonntag und Montag angekündigten Sperrungen und Beschränkungen wird laut Polizei verzichtet. Am Boden bleiben auch der Polizeihubschrauber und die Drohnen, die über dem Stadtgebiet hätten fliegen sollen.

Zwei Tage Aufbau

Den zig Tausend Besuchern des Musikfeuerwerks am Samstagabend hat Macrons Absage den Genuss vermutlich nicht getrübt. Das Pyrospektakel ist eines der Highlights im Veranstaltungskalender des Blühenden Barocks. Schon vor der Blüba-Gründung 1954 hat Albert Schöchle im Sommer Feuerwerke im damaligen Schlosspark stattfinden lassen.

Bis heute ist die Begeisterung ungebrochen. Seit Anfang der 1990er Jahre wird das Feuerwerk sekundengenau zur Musik abgebrannt. Monatelang hat das Team von Flash-Art aus Bielefeld das Event vorbereitet. Zwei Tage lang wurde aufgebaut, damit die pyrotechnische Inszenierung von Markus Katterle, dem kreativen Kopf und Gründer von Flash-Art, starten konnte.

Lichtspektakel über dem Südgarten

Knapp 20 Minuten lang nutzte er den dunklen Nachthimmel über dem Südgarten der Ludwigsburger Gartenschau, um mit den unterschiedlichsten Feuerwerkseffekten ein vergängliches, aber eindrückliches Kunstwerk zu inszenieren.

Dass das Feuerwerksspektakel 2023 zur Musik von Jacques Offenbach zelebriert wurde, soll ein Zeichen für die deutsch-französische Freundschaft und die lange Verbundenheit von Ludwigsburg mit Frankreich sein. Jakob „Jacques“ Offenbach wurde 1819 in Köln geboren, lebte ab 1833 in Paris und starb dort. Er gilt als Begründer der modernen Operetten und schrieb zahlreiche Opern.