Ein Erdem-Kostüm, das den Einsatz erhöht. Ein Sommerkleid, das jede Frau im Schrank haben will. Und ist eine Glitzerrobe von Jenny Packham ihr „Revenge-Dress“? 2023 hatte Prinzessin Kate wieder große Fashion-Momente. Wir werfen einen Blick zurück.
Prinzessin von Wales: Dieser Titel kommt mit einem zentnerschweren Paket an Erwartungen. Auch modischen. Denn vielleicht niemand prägte die Mode in den 1980er und frühen 90er Jahren stärker als Prinzessin Diana. Jetzt hat Großbritannien eine neue „Princess of Wales“: Kate Middleton.
Die 41-jährige Frau des britischen Thronfolgers Prinz William war schon als Herzogin eine Stilikone. Kann sie als Prinzessin noch eine Schippe drauflegen? Das fragten sich gespannt Fashionexperten, als mit dem Tod der Queen Prinz William Thronfolger wurde. Sie kann. 2023 hatte Kate einige große Modemomente: Im März erschien sie zum traditionellen „Commonwealth Service“ in der Westminster Abbey in einem dunkelblauen Erdem-Kostüm, das mit Schößchen und Ziernähten eine Wespentaille zauberte und einen Hauch London der 30er Jahre verströmte. Die einhellige Meinung: Kate habe in dem Ensemble königlich ausgesehen.
Zur Krönung ihres Schwiegervaters König Charles III. im Mai erhöhte Prinzessin Kate den Einsatz noch einmal: In einem schmalen weißen Kleid aus Seidenkrepp mit Silberstickerei schritt die 41-Jährige in die Westminster Abbey – ein Entwurf aus dem Modehaus ihres Vertrauens: Alexander McQueen. Von der Robe selbst war allerdings wenig zu sehen, denn der blau-rote Umhang des „Royal Victorian Order“ verdeckte das meiste. Kates Gesamtlook vereinte aufs Schönste die Tradition mit der Moderne: Sie trug Dianas Perlenohrringe und eine Halskette der verstorbenen Queen Elizabeth II. Auf dem Kopf der Prinzessin saß aber nicht etwa ein Familienerbstück der Windsors, sondern eine extra für sie angefertigte Tiara: Ein silbernes Blätterranken-Diadem von McQueen und Jess Collett, das König Charles’ Liebe für die Natur symbolisieren sollte.
So wie Prinzessin Diana ihre Kleider für sich sprechen ließ, wird von den Medien auch in Prinzessin Kates Outfits stets einiges hineininterpretiert: Als sie nach dem Skandal um Omid Scobies Buch „Endgame“ in einem glamourösen goldrosé funkelnden Abendkleid beim Diplomatenempfang im Buckingham Palace auflief, fragte die „Daily Mail“ sogleich: Ist das ihr „Revenge-Dress“? Worauf die Zeitung anspielte: Dianas „kleines Schwarzes“ (dekolletiert, kurz, schulterfrei) von Christina Stambolian. Lady Di trug es 1994 zu einem Sommerfest der Serpentine Gallery – während halb Großbritannien vor den Fernsehgeräten hing, um zu hören, was ihr Ex Prinz Charles zu seiner Affäre mit Camilla Parker-Bowles zu sagen hatte.
Der Status Stilikone – er ist Segen und Fluch zugleich. Bei Kates öffentlichen Auftritten liegt so viel Aufmerksamkeit auf dem, was die Prinzessin von Wales trägt, dass manchmal das, was sie sagt, in der medialen Berichterstattung nur einen Randaspekt darstellt. Kate als bloßer Kleiderständer für hochpreisige Designermode? Dieser Vorwurf, den unter anderem Omid Scobie in seinem Buch erhebt, dürfte schmerzen.
Dabei arbeitet Kate bewusst daran, dass ihre öffentlichen Auftritte nicht zur reinen Modenschau verkommen. Statt immer neue Kleider zu präsentieren, holt die 41-Jährige gerne alte Outfits aus dem Schrank. Manchmal erlebt ein Teil nach Jahren sein Comeback: Bei den diesjährigen britischen Filmpreisen Bafta trug die Prinzessin von Wales eine One-Shoulder-Robe von Alexander McQueen. Das weiße Abendkleid hatte schon einmal einen Auftritt bei den Baftas – im Jahr 2019.
Von Januar bis Dezember: In unserer Bildergalerie stellen wir Kates modische Wow-Momente aus dem fast vergangenen Jahr vor.