Daniel (Timothy Peach) ist entflammt für Emma (Mia Geese). Foto: Dietrich Dettmann/Dietrich Dettmann

Die Komödie im Marquardt spielt Florian Zellers doppelbödige Konversationskomödie „Die Kehrseite der Medaille“.

Was mag sie wohl denken, diese oder jene Person, was geht vor in ihrem Kopf? In der Komödie im Marquardt wird es ausgesprochen – folgenlos, denn im neuen Stück, das dort zu sehen ist, bleibt die Zeit gelegentlich stehen, alle Figuren erstarren in ihrer Bewegung, und nur jene, deren Gedanken gerade laut werden, darf sich frei bewegen, sagen, was sie sonst für sich behält. „Die Kehrseite der Medaille“ heißt das Stück, Florian Zeller der gefeierte Autor. „L’envers du décor“ ist der Originaltitel, den man vielleicht genauer übersetzt mit „Hinter der Fassade“; Daniel Auteuil spielte in der Pariser Uraufführung 2016. Die Situation, die vorgestellt wird, ist von heimtückischer Alltäglichkeit: Da ist ein Mann in den besten Jahren, da ist sein bester Freund, der eine neue Freundin hat, die sehr viel jünger ist als er. Patrick verließ für Emma seine Frau, die aber wiederum die beste Freundin von Isabelle ist, der Gattin von Daniel. Und da Daniel gedankenlos Patrick und Emma zum Essen einlud, sitzt dieses Quartett nun beisammen und tut so, als wäre nichts.