Der neunjährige Yunus nach der erfolgreichen Operation. Foto: RKH Klinikum Ludwigsburg/Martin Stollberg

Einen Operationsroboter gibt es am Klinikum Ludwigsburg bereits seit 2016. Ende Februar wurde er erstmals bei einem Kind eingesetzt.

Nach der erfolgreichen Operation konnte Yunus wieder lachen. Schließlich ist es mit den Schmerzen, die der Neunjährige immer wieder im Bauchbereich hatte, jetzt vorbei. Dass das RKH Klinikum Ludwigsburg ihn nach dem Eingriff am Harnleiter mit zwei erhobenen Daumen bildlich festhielt, hing aber nicht mit seiner guten Laune zusammen. Yunus ist das erste Kind, bei dessen OP am RKH ein Operationsroboter eingesetzt wurde.

Den Roboter gibt es seit 2016

Seit 2016 nutzen in Ludwigsburg Urologie, Gynäkologie und Allgemein- und Viszeralchirurgie den Operationsroboter „DaVinci“. Er ermöglicht ein präzises Arbeiten, weil sich das Operationsgebiet auf einem Monitor bis zu zehnfach vergrößert darstellen lässt. „Dieses exakte Operieren mit entsprechender optischer Vergrößerung ist gerade bei Kindern, die im Vergleich zu Erwachsenen deutlich feinere Gewebeschichten und Strukturen haben, von großem Vorteil“, erklärt Hans-Peter Gerbershagen, der leitende Oberarzt der Klinik für Urologie in einer Pressemitteilung des Klinikums Ludwigsburg.

Bei Yunus war eine Engstelle des Harnleiters beim Abgang aus dem Nierenbecken festgestellt worden, die dort zu Schmerzen führte. Ohne Operation hätte es laut RKH auf Dauer auch zum Nierenversagen kommen können. Um an die Engstelle heranzukommen, wäre normalerweise ein zehn bis 15 Zentimeter großer Schnitt durch das seitliche Muskelgewebe notwendig gewesen. Für Yunus hätte das einen langen, schmerzhaften Heilungsprozess und eine große Narbe bedeutet.

Fünf kleine Schnitte statt großer Narbe

Beim Eingriff mit dem Roboter waren nur fünf kleine Schnitte von weniger als einem Zentimeter nötig, über die vier Instrumente des Roboters und des OP-Assistenten ins Körperinnere gelangen konnten. So war Yunus bereits kurz nach seiner Operation Ende Februar wieder fit und konnte etwa eine Woche später sogar nach Hause entlassen werden.