Immer noch herrscht Fassungslosigkeit hinsichtlich der Tat. Das Opfer starb durch den Schuss. Foto: dpa/Christina Häußler

Ein Schüler schießt am Donnerstag in einer badischen Schule angeblich gezielt auf einen anderen Schüler. Dieser stirbt durch den Schuss. Der 15-Jährige Schütze sitzt nun wegen mutmaßlichem Totschlags in Untersuchungshaft.

Nach dem tödlichen Schuss auf einen Mitschüler an einer Schule im badischen Offenburg ist ein 15-Jähriger wegen mutmaßlichen Totschlags in Untersuchungshaft gekommen. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstagabend mit.

Der Untersuchungshaftbefehl gegen den 15-jährigen Tatverdächtigen wurde erlassen und in Vollzug gesetzt. Er wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.

Bei der Polizei gingen mehrere Notrufe ein

Das Opfer erlag am Abend seinen schweren Verletzungen in einer Klinik. Zum Tatablauf kann bislang Folgendes mitgeteilt werden: Am Donnerstag kurz vor 12 Uhr gingen beim Polizeipräsidium Offenburg mehrere Notrufe ein, wonach in einer Schule in der Vogesenstraße geschossen worden sei. Die ersten Einsatzkräfte trafen dort nach wenigen Minuten ein und begaben sich sofort ins Gebäude. Ein verletzter Jugendlicher wurde von den Polizisten aus der Schule gebracht und an die Rettungskräfte zur notärztlichen Erstversorgung übergeben.

Der Tatverdächtige konnte nach bisherigen polizeilichen Erkenntnissen durch einen zufällig Anwesenden bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden. Zum Sachverhalt ist bislang bekannt, dass der Minderjährige ein Klassenzimmer betrat und gezielt auf seinen darin sitzenden gleichaltrigen Mitschüler zuging und auf diesen mindestens einen Schuss aus einer Handfeuerwaffe abgab. Hierdurch erlitt dieser schwerste Verletzungen.

Der Täter hatte vermutlich ein persönliches Motiv

Als Motiv kommt nach derzeitigen Sachstand ein persönliches Motiv in Betracht. Insgesamt war die Polizei mit über 300 Einsatzkräften vor Ort. Zur Sicherheit der Schüler verblieben diese bis zur abschließenden Durchsuchung des Gebäudes in ihren Klassenzimmern. Danach wurden die Schüler in einer benachbarten Sporthalle klassenweise an die vielen vor Ort eintreffenden besorgten Eltern überstellt.

Die Schüler und Eltern wurden durch hinzugerufene Psychologen und Fachleute von DRK, Polizei und Schulen betreut. Eine weitere Nachbetreuung wird durch die Fachämter gewährleistet. Die Leiterin der Staatsanwaltschaft Offenburg, Iris Janke teilt mit: Der Tatverdächtige werde noch am Donnerstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Offenburg der zuständigen Ermittlungsrichterin zum Erlass eines Haftbefehls wegen Totschlags vorgeführt. Polizeipräsident Jürgen Rieger ist tief betroffen von der Tat und bedankt sich bei allen Beteiligten und den Einsatzkräften für die gute und schnelle Zusammenarbeit.