„Osiris-Rex“ nähert sich dem Asteroiden Bennu (künstlerische Darstellung). Rund drei Jahre nachdem sie eine Probe vom Asteroiden Bennu entnommen hat, hat die Nasa-Raumsonde diese über der Wüste des US-Bundesstaats Utah abgeworfen. Foto: Imago/Nasa/Abacapress

Nach vierjähriger Reise durchs Weltall war die Raumsonde „Osiris-Rex“ im Oktober 2020 auf dem Asteroiden Bennu gelandet. Der Roboter der US-Weltraumbehörde Nasa sammelte während seines kurzen Aufenthaltes Gesteins- und Staubproben ein. Am heutigen Sonntag hat "Osirix-Rex“ die Proben auf die Erde abgeworfen.

Die von der Nasa-Raumsonde "Osiris-Rex" eingesammelte und nun über der Erde abgeworfene Geröllprobe vom Asteroiden Bennu ist im US-Bundesstaat Utah gelandet. Von Fallschirmen gebremst setzte die Kapsel mit der Probe am Sonntagnachmittag (24. September) in der Wüste auf, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten.

Die Kapsel enthält Schätzungen der US-Raumfahrtbehörde zufolge rund 250 Gramm Geröll, die vor rund drei Jahren von dem Himmelskörper eingesammelt worden waren. Sie soll nach der Landung zu Untersuchungen in Nasa-Labore im US-Bundesstaat Texas gebracht werden.

Nach dem Abwurf der Probe machte sich die Sonde, die nach einem rund 2,3 Milliarden Kilometer langen die Erde erreicht hatte, gleich weiter auf den Weg zum nächsten Asteroiden - dem Apophis. Dafür war die Mission bereits um mindestens neun Jahre verlängert worden.

Die Probe soll rund 102 000 Kilometer über der Erde im Orbit abgeworfen werden, mit Hilfe von Fallschirmen gegen 16.55 Uhr MESZ landen und später zu Untersuchungen in Nasa-Labore im US-Bundesstaat Texas gebracht werden.

„Osiris-Rex“ fliegt weiter zum Asteroiden Apophis

Die Kapsel mit den Geröllproben gleitet an einem Fallschirm über der Wüste in Utah auf einem Übungsgelände des US-Militärs zu Boden. In rund 102 000 Kilometern Höhe hat die Nasa-Sonde „Osiris-Rex“ am heutigen Sonntag die Probe vom Asteroiden Bennu abgeworfen. Foto: Nasa/Keegan Barber/dpa
Die Raumsonde "Osiris-Rex" nähert sich dem Asteroiden Bennu (künstlerische Darstellung). Foto: Nasa/dpa
2018 erreichte „Osiris-Rex“ Bennu und umkreiste den Himmelskörper. Foto: Imago/Zuma Press

„Osiris-Rex“ (die Abkürzung steht für: "Origins, Spectral Interpretation, Resource Identification, Security-Regolith Explorer") war im September 2016 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet und zwei Jahre später bei Bennu angekommen.

Seitdem umkreiste die etwa sechs Meter lange und 2100 Kilogramm schwere Sonde den Asteroiden und untersuchte ihn mit ihren wissenschaftlichen Instrumenten und Kameras.

2020 Probe von Bennu entnommen

Zeitlicher Ablauf der „Osiris-Rex“-Mission der Nasa. Foto: dpa-Infografik

Im Oktober 2020 entnahm die Sonde dem Asteroiden bei einem mehrstündigen komplizierten Manöver eine Probe. Es war das erste Mal, dass ein amerikanischer Flugkörper eine Probe von einem Asteroiden entnahm.

Die Mission soll laut Nasa zu einem besseren Verständnis der Entstehung unseres Sonnensystems beitragen. Bennu wurde aus 500 000 bekannten Asteroiden wegen seiner mit rund 490 Meter Durchmesser idealen Maße ausgewählt.

Die Nasa-Sonde hatte für ihre Landung ihren Platz in der Umlaufbahn des Asteroiden Bennu vorübergehend verlassen und sich bis auf wenige Meter genähert. Mit einer Art Roboter-Arm berührte sie die Oberfläche des Asteroiden etwa fünf Sekunden lang und stieß dabei unter Druck gesetzten Stickstoff aus, um Probenmaterial aufzuwirbeln. Foto: Imago/Zuma Wire
Nach dem Aufsaugen der Probe entfernte sich die Sonde wieder von Bennu und machte sich auf den Weg zurück in ihre Umlaufbahn. Die Nasa hatte das Manöver zuvor zweimal erfolgreich geprobt. Foto: Nasa/Goddard/University of Arizona/dpa
Bennu, benannt nach einer antiken ägyptischen Gottheit, hat einen Durchmesser von rund 550 Metern und könnte der Erde in gut 150 Jahren recht nahe kommen. Auch wenn das Einschlagrisiko sehr gering ist, zählt die Nasa Bennu zu den gefährlichsten derzeit bekannten Asteroiden. Foto: Nasa/Goddard/University of Arizona/dpaNasa/Goddard/University of Arizona/dpa
Eine Testkapsel landete am 29. August 2023 sicher bei Dugway im US-Bundesstaat Utah. Foto: Imago/Zuma Wire

Japanisches „Hayabusa“-Projekt

Der Asteroid Ryugu misst etwa einen Kilometer Durchmesser und besteht aus rund 4,5 Milliarden altem Material. Foto: dpa

2005 war bereits die japanische Raumsonde „Hayabusa“ auf einem Asteroiden gelandet. Sie brachte 2010 die ersten jemals gesammelten Bodenproben eines solchen Himmelskörpers zur Erde.

„Hayabusa 2“ startete im Dezember 2014 in Japan und erreichte nach fast vier Jahren und rund 340 Millionen Kilometern Wegstrecke Ende Juni 2018 ihr Ziel, den Asteroiden Ryugu. Die Sonde fliegt weiter zum Asteroiden 1998 KY26, den sie voraussichtlich im Jahr 2031 passieren soll.