Timothy LeDuc sorgt für eine Premiere bei den Olympischen Spielen. Foto: imago images/ITAR-TASS/Valery Sharifulin

Timothy LeDuc tritt als erste offen nicht-binäre Person bei Olympischen Winterspielen im Eiskunstlauf an. Und will auch anderen queeren Menschen Mut machen und Gender-Stereotype durchbrechen.   

Peking - Natürlich spielte Timothy LeDuc früher Football, jeder kleine Junge in den USA spielt schließlich Football. Doch dann schaute LeDuc fasziniert vor dem Fernseher zu, wie Eiskunstlauf-Star Michelle Kwan 2002 bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City Bronze gewann.  „Und endlich sah ich mich in etwas“, sagt LeDuc: „Ich musste ein Teil dieser erstaunlichen Mischung aus Athletik und Artistik sein.“  

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20 Jahre später tritt LeDuc als erste offen nicht-binäre Person bei Winter-Olympia an, mit Ashley Cain-Gribble im Paarlauf - am Freitag steht das Kurzprogramm an. In den offiziellen Startlisten gilt LeDuc als „männlich“, aber xier (genderneutrales Pronomen) fühlt sich weder als Mann noch als Frau. Keine große Sache für LeDuc. „Wir waren schon immer hier, wir waren schon immer ein Teil des Sports“, sagt xier: „Wir waren nur nicht immer in der Lage, offen zu sein.“  

Das große Ganze im Blick

Auch für LeDuc war die Reise zum Ich ein Prozess. Mit 18 Jahren das Coming-out homosexuell zu sein, seit 2019 lebt LeDuc offen nicht-binär. Für die Familie war dies nicht einfach. „Mittlerweile begleitet mich mein Vater bei Pride-Märschen“, sagt LeDuc.  

Natürlich träumen LeDuc und Cain-Gribble von einer Medaille, aber für das Duo steht auch eine andere Mission im Vordergrund. Es geht um das große Ganze: Gleichberechtigung, Menschlichkeit, Freiheit. „Weil wir darüber sprechen, können wir mehr Menschen dazu bringen, zu verstehen, dass mit LGBTI-Personen nichts falsch ist“, sagte LeDuc: „Dass wir es verdienen, gefeiert zu werden.“