Ab 11. Dezember steht eine Fahrplanänderung beim Busverkehr in Herrenberg an. Foto: Stefanie Schlecht/Stefanie Schlecht

Verschiedene Änderungen beim Bus- und Bahnverkehr in und um Herrenberg treten zum Fahrplanwechsel ab Sonntag, 11. Dezember, in Kraft.

Beim anstehenden Fahrplanwechsel am 11. Dezember treten mehrere Änderungen in Kraft, die das ÖPNV-Angebot in Herrenberg verbessern sollen: „Wir freuen uns über diesen Ausbau und die weitere Stärkung des Öffentlichen Nahverkehrs in Herrenberg. Damit sind wir auf einem guten Weg, weitere zukunftsfähige ÖPNV-Angebote zu etablieren“, sagt Herrenbergs Erster Bürgermeister Stefan Metzing. Noch mehr Zuverlässigkeit und eine erhöhte Verfügbarkeit stehen dabei im Fokus.

Unter den verschiedenen Änderungen ist die Verlängerung der Linie 780 (Strecke: Her-renberg Kalkofenstraße – Schwarzwaldsiedlung – Affstätter Tal – ZOB – Hallenbad) bis zum Hallenbad. Dies ermöglicht, dass Fahrgäste dieser Linie künftig das Schulzentrum Längenholz, das Krankenhaus sowie das Hallenbad ohne Umstieg erreichen. „Vor allem aber profitieren von dieser Verlängerung die Bewohner des Wohngebietes Alzental, das bislang nicht an den ÖPNV angebunden war“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Herrenberg. Im Alzental fährt die Linie 780 die neue Bushaltestelle Johannesstraße an, von der aus die Fahrgäste den Bahnhof, die Innenstadt sowie das Gewerbegebiet im Norden der Stadt (Haltestelle Affstätter Tal) umsteigefrei erreichen können.

Mehr Fahrten, weniger Umstiege

Eine weitere Neuheit ist, dass die Route der bisherigen Citybus-Linie 779 (Strecke: Herrenberg ZOB – Vogelsang – Herrenberg ZOB) von der Regionalbus-Linie 794 übernommen wird. Diese Linie fährt dann ab Fahrplanwechsel über den Herrenberger ZOB hinaus ins Wohngebiet Vogelsang. „Die Fahrgäste profitieren zum einen von mehr Fahrten ins Vogelsang-Gebiet, zum anderen von neuen umsteigefreien Verbindungen von dort zum Beispiel in die Herrenberger Innenstadt, dem Schulzentrum Längenholz, zum Krankenhaus sowie zum Hallenbad“, erklärt Karsten Kühn, Leiter der Herrenberger Stadtwerke. In diesem Zusammenhang erhält auch die Haltestelle Käthe-Kollwitz-Straße, die bisher nur in einer Fahrtrichtung bedient wurde, einen zweiten Bussteig. An dieser Haltestelle stoppen dann alle Busse in beiden Richtungen. Am Herrenberger ZOB fahren die Busse der Linie 794 außerdem an einem neuen Bussteig direkt vor dem Bahnhofsgebäude ab.

Auch bei der Linie 774 von Herrenberg nach Nagold gibt es Verbesserungen: Weil die S-Bahn-Linie S1 ohne Lücken im Fahrplan alle 15 Minuten nach Herrenberg fährt, fährt die Linie 774 montags bis freitags tagsüber um 15 Minuten versetzt ab. Gemeinsam mit der Linie X77 entsteht auf der Route von Herrenberg nach Nagold und zurück ein 15-Minuten-Takt. Außerdem erschließt die Linie 774 künftig den INGpark im Bereich Nagold-Eisberg.

Änderungen beim S-Bahn-Verkehr

Verbesserungen verspricht die Änderung auch im S-Bahn-Verkehr. Ab 11. Dezember sind nämlich an Samstagen insgesamt deutlich mehr S-Bahnen als bisher unterwegs: Die S-Bahnen unter anderem der Linie S1 fahren dann von etwa 8.30 Uhr bis 20.30 Uhr durchgehend alle 15 Minuten. Ab diesem Fahrplanwechsel fahren zudem alle Züge der S1 durchgehend bis Herrenberg. Die Züge der S1, die bereits in Böblingen enden, sind damit Geschichte. Somit besteht von Montag bis Samstag auch zwischen Böblingen und Herrenberg ein 15-Minuten-Takt. Um den Konflikten im Fahrplan auszuweichen, fahren die zusätzlichen Züge beschleunigt zwischen Böblingen und Herrenberg ohne Halt.

Nach dem Ausbau und der Elektrifizierung der Ammertalbahn nehmen zum Fahrplan-wechsel elektrische Triebwagen den Betrieb auf. Die Züge sind dann zwischen Herrenberg und Tübingen alle 30 Minuten im Einsatz, zu Stoßzeiten zwischen Entringen und Tübingen alle 15 Minuten. Der Halt Herrenberg-Zwerchweg wird nun auch unter der Woche bedient.

Auf rote Busse achten

Eine weitere Änderung betrifft ab 11. Dezember den Busbetreiber der Linien 780 und 782. Hier übernimmt künftig die Firma Beck Bus den Betrieb. Bisher wurden diese Strecken von der Firma Däuble Reisen aus Deckenpfronn bedient. Für die Fahrgäste bedeutet dies, dass sie künftig in rote Busse einsteigen werden. Ab 2024 kommen dann zwei neue Busse der Firma Beck zum Einsatz.

Diese Änderungen sind laut Herrenberger Stadtverwaltung ein weiterer Schritt hin zum neuem Citybus-System, welches ab dem Jahr 2024 umgesetzt sein soll. Bis dahin sollen alle bisherigen Citybus-Linien an Regionalbuslinien angedockt sein. „Dies wird nochmals zu einer Taktverdichtung führen. Es fehlt aktuell zum Beispiel noch die Verbindung in Richtung Hildrizhausen und Altdorf“, erklärt Stadtwerkeleiter Karsten Kühn. Im Jahr 2024 soll dann eine große Umstrukturierung des ÖPNV in Herrenberg abgeschlossen sein.