Fast in der Schule und noch nie in der Kita gewesen? So geht es 38 Kindern in Böblingen. Foto: dpa/Uwe Anspach

Die Stadt Böblingen hat vor, die Vergabekriterien in ihren Kitas ändern. So will die Stadt verhindern, dass manche Kinder bis zur Einschulung noch nie in einer Kita waren – wie das im Moment für 38 Kinder gilt.

Die Stadt Böblingen hat die Kriterien zur Vergabe von Kitaplätzen mit dem Ziel überarbeitet, dass alle Kinder eine Chance auf einen Kita-Platz haben. Dem hat der Verwaltungs- und Kulturausschuss in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt.

Immer häufiger kommt es vor, dass Kinder kurz vor der Einschulung stehen und noch nie einen Tag in einer Kita verbracht haben; über etliche Fälle hat diese Zeitung berichtet. Momentan gibt es in Böblingen 38 Kinder, die im kommenden September in die Schule kommen, aber bis dato keine Kita besucht haben. Das liegt daran, dass bis jetzt hat das Alter der Kinder bei der Vergabe eine untergeordnete Rolle gespielt hat. Stattdessen nahm die Erwerbstätigkeit von Sorgeberechtigten eine hohe Priorität ein. Deshalb hatten ältere Kinder, deren Eltern keinen Beruf ausübten bis jetzt immer das Nachsehen gegenüber Kindern, deren Eltern erwerbstätig sind. Dies soll sich mit den neuen Vergabekriterien ändern.

Vom kommenden Jahr an soll die Vergabe in drei Stufen und zwei Kategorien ablaufen. Stufe 1 bilden Kinder, deren Wohl gefährdet ist, Stufe 2 sind Kinder, die bereits einen Krippenplatz haben und einen Anschlussplatz bekommen. Die übrigen Betreuungsplätze (Stufe 3) werden in zwei Kategorien vergeben: Für den Ü3-Bereich erfolgt hier für eine Betreuung bis sechs Stunden die Vergabe anhand der Geburtsdaten. Ab einem Betreuungsumfang von mehr als sechs Stunden, wird die Berufstätigkeit in Betracht gezogen.

Der Gemeinderat wird in seiner Sitzung Ende Oktober endgültig über den Vorschlag der Verwaltung entscheiden.