„Hommage à Renoir“ von Vera Molnar (1968) Foto: VG Bild-Kunst, Bonn 2024/Gerhard Sauer

Im Museum Ritter in Waldenbuch laufen die Vorbereitungen für zwei neue Ausstellungen. Am 4. Mai werden die Präsentationen eröffnet.

Das Museum Ritter in Waldenbuch ist seit diesem Montag geschlossen. Der Grund ist ein positiver: Neue Ausstellungen sind in Vorbereitung. Die Sammlungspräsentation wird dieses Mal den Titel „Hommage à la France“ tragen.

Wichtige Impulse für die Kunst des 20. Jahrhunderts, die in Waldenbuch gezeigt wird, gingen von Paris aus – 1930 entstand dort das Manifest der konkreten Kunst. Auch nach 1945 lockte die Metropole an der Seine zahlreiche Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland an.

Einzelausstellung mit Stuttgarter Lichtkünstler

Die kommende Ausstellung im Museum Ritter widmet sich den verschiedenen Stimmen der konkreten Kunst in Frankreich. In der Werkauswahl, die fast ein ganzes Jahrhundert umfasst, lässt sich der rege Austausch innerhalb der eng vernetzten Künstlerschar gut ablesen. Ein Großteil der Exponate entstand in den drei Dekaden nach 1945, worin sich die enorme kulturelle Blüte jener Epoche widerspiegelt.

In der Regel zeigt das Museum Ritter neben einer Präsentation der Sammlung auch eine weitere Ausstellung, häufig zu einzelnen Kunstschaffenden. Diesmal sind Werke des Lichtkünstlers Laurenz Theinert zu sehen. Der Stuttgarter ist für Live-Performances bekannt, bei denen er über ein eigens erfundenes „Visual Piano“ im Zusammenspiel mit Musikern dynamische Lichtzeichnungen in den Raum projiziert.

Dass Laurenz Theinert auch fotografisch arbeitet und Lichtinstallationen schafft, zeigt die neue Einzelausstellung im Museum Ritter. Dabei hat seine reduzierte Bildsprache keinen erkennbaren Bezug zur Gegenstandswelt, seine Aufnahmen dokumentieren nichts. In der mehrteiligen fotografischen Arbeit „Tagundnachtgleiche“ thematisiert er zum Beispiel den Wandel von Farb- und Helligkeitswerten in unterschiedlichen Lichtsituationen.

Farbtupfer am Schönbuchrand

Seit 2005 sorgt das Museum Ritter für künstlerische Farbtupfer am Schönbuchrand. Die qualitativ stets hochwertigen Ausstellungen werden zu einem großen Teil aus der Sammlung der Ritter-Sport-Miteigentümerin Marli Hoppe-Ritter gespeist.

Rund 1200 Gemälde, Zeichnungen und Objekte stehen mittlerweile zur Verfügung. Nahezu alle Werke haben das Quadrat als Thema oder Hauptmotiv – was angesichts der weltweit bekannten Schokolade gleichen Formats kaum überrascht. So ist bei den Präsentationen aber oft auch ein spielerischer Zugang möglich, was das Museum Ritter familientauglich macht.

Vernissage am Samstag, 4. Mai um 17 Uhr. Die Ausstellungen laufen bis 15. September.