Fanny Ardant und John Malkovich in „Monsieur Blake zu Diensten“ Foto: MFA

Gilles Legardinier produziert Bestseller en suite. Bei der Adaption seiner Komödie „Monsieur Blake zu Diensten“ führt er nun erstmals Regie.

Putzige Miezen ziehen immer! Der französische Bestsellerautor und Regiedebütant Gilles Legardinier stützt darauf einen nicht unerheblichen Teil seines Erfolgs. Seine Karriere startete 1996 zunächst mit zwei Thrillern. Weil die aber kaum Interesse erregten, wechselte der kluge Kopf zur romantischen Belletristik. Et voilà, die Verkäufe liefen! Auch, weil Legardinier bei der Covergestaltung seiner Werke bewusst auf eine lustig bemützte Katze setzte, wie ein Artikel in der Zeitung „Le Figaro“ 2015 erklärte.

Nun hat der Autor das erste Mal einen eigenen Roman verfilmt. „Monsieur Blake zu Diensten“ bietet nicht nur eine Samtpfote auf dem Filmplakat, sondern auch die hochkarätige Besetzung mit John Malkovich in der männlichen Titelrolle und Fanny Ardant als dessen elegantem Gegenpart.

Der Tourist wird zum Butler

Andrew Blake lebt eigentlich in London, nach dem Tod seiner Frau flieht der wohlhabende Geschäftsmann aber nach Frankreich, um auf dem edlen Hotelgut „Domaine de Beauvillier“ in tröstenden Erinnerungen zu schwelgen. Andrew ahnt da noch nichts von der finanziellen Schieflage der ebenfalls verwitweten Hotelbesitzerin Madame Nathalie Beauvillier (Fanny Ardant), die von ihrer Köchin Odile (Émilie Dequenne) umsorgt wird.

Als sich Andrew im Hotel einmieten will, wird er von Odile kurzerhand zum Bewerber um den Posten des Butlers erklärt. Andrew lässt sich auf das Spiel ein und knüpft so nicht nur Freundschaft mit Odiles grimmigem Kater Mephisto, sondern auch mit dem geheim schwangeren Hausmädchen Manon (Eugénie Anselin) und dem einsamen Handwerker Philippe (Philippe Bas).

Die Anlagen für eine Komödie sind vorhanden

Die Anlagen für eine turbulente Komödie sind gegeben, zumal Legardinier mit der Figur von Madame Berliner (Christel Henon) noch ein böses Schandmaul in den Plot integriert, das genüsslich malträtiert wird, sehr zur Freude des gerechtigkeitsliebenden Publikums. Ansehnlich sind die herbstlichen Landschaften und die wohnlich verwitterten Innenräume von Madame Beauvilliers Chateau – und Legardinier geizt auch nicht mit dramatischen Verwicklungen in den Plot-Nebenlinien. Mit jedem weiteren Detail zerfasert jedoch die ohnehin von Anfang an vorhersehbare Erzählung in belangloser Langweiligkeit.

Den dick aufgetragenen Masochismus von Madame Beauvillier ernst zu nehmen fällt schwer, wenn die dem Doppelgrab ihres Gatten und dessen Langzeitmaitresse im Garten einen Besuch abstattet. Auch die anderen Figuren drücken immerzu auf die Tränendrüse, ein bisschen Schwung und Handlungsdruck erzeugen nur die immer wieder einflatternden Mahnungen, Madame möge endlich ihr Anwesen verkaufen.

Die Scheinverwicklungen lösen sich im Schneckentempo, erst kurz vor knapp lässt Monsieur Blake seine Kontakte spielen. Dass Madame Beauvillier ihn ständig hindert, ihr seine Kompetenzen als Finanzgenie zu offenbaren, bleibt ein unglaubwürdiger Running Gag. Bei aller Putzigkeit: Kater Mephisto rettet die sentimental-verquaste Komödie auch nicht mehr.

Monsieur Blake zu Diensten. F 2023. Regie: Gilles Legardinier. Mit John Malkovich, Fanny Ardant. 110 Minuten. Ohne Altersbeschränkung.