Das Schwimmbecken ist wieder geöffnet. Foto: Stadtwerke Herrenberg

Nach der zweiten Schließung in dieser Saison wegen zu hoher Bakterienwerte ist das Schwimmbecken im Naturfreibad Herrenberg ab Montag, 17. Juli, um 13 Uhr, wieder geöffnet.

Nachdem das Naturfreibad aufgrund von erhöhten Bakterienwerten am Freitag, 14. Juli, eine vorübergehende Badepause eingelegt hat, kann der Badespaß ab dem heutigen Montag, 17. Juli, 13 Uhr weitergehen. Das teilen die Stadtwerke Herrenberg mit: Die neuen Wasserproben würden zeigen, dass die Anlage funktioniere, die Wasserqualität einwandfrei und Schwimmen bedenkenlos möglich sei.

An allen Messstellen liegen die Werte des Bakteriums Pseudomonas aeruginosa in der aktuellen Probe unter dem Richtwert von 10 Koloniebildenden Einheiten (KBE) pro 100 Milliliter. „Die Ergebnisse der Nachproben zeigen, dass der Wert für das benannte Bakterium wieder bei null liegt“, sagt Christian Wagner, Betriebsleiter Bäder bei den Stadtwerken Herrenberg. Und auch bei den übrigen Wasserwerten sei nichts zu beanstanden. „Dass die Wasserwerte so schnell wieder im grünen Bereich liegen, zeigt, dass das Naturfreibad technisch einwandfrei funktioniert.“ Deshalb stehe einer Öffnung am Montag, 17. Juli, ab 13 Uhr nichts im Wege. Das Bakterium Pseudomonas aeruginosa kommt in feuchten Milieus vor und vermehrt sich vor allem da, wo wenig Bewegung im Wasser ist.

Keimbelastung Dauerthema in Herrenberg

Das Schließen und Wiederöffnen des Bades beziehungsweise des Schwimmbecken in Herrenberg ist eine unendliche Geschichte. Das Naturfreibad hat seit seiner Eröffnung im Sommer 2015 nur eine störungsfreie Saison erlebt. In den meisten Jahren kam es immer wieder zu Überschreitung der Grenzwerte und zu Schließtagen. Trotzdem halten Stadt und Stadtwerke an der unkonventionellen Technik fest. „Ein Naturfreibad ist sensibler in der Anlagensteuerung als ein Chlorbad und braucht viel Know-How“, betont Stadtwerkeleiter Karsten Kühn.

In dieser Saison war das Naturfreibad nun bereits zum zweiten Mal geschlossen worden. Nach der ersten Schließung am 3. Juli folgte die Wiederöffnung am 7. Juli. Am vergangenen Freitag wurden erneut zu hohe Werte gemessen, das Schwimmbecken schloss bis Montagmittag.

So funktioniert das Naturfreibad

Das Herrenberger Naturfreibad kommt – anders als ein konventionelles Bad – ganz ohne Chemie aus, die sofort bei einer Verschmutzung im Wasser greift. Das heißt: In einem Naturfreibad erfolgt die Desinfektion des Wassers nicht durch Chlor, sondern die Reinigung erfolgt über natürliche Filtrationsprozesse. Kommt es wie aktuell zu einem unvorhergesehenen Ereignis, braucht das Naturfreibad kurze Zeit, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Darüber hinaus benötigt der Nachweis der einwandfreien Wasserqualität durch ein Labor ebenfalls einige wenige Tage. Solange, bis der Reinigungsprozess und die Laboruntersuchungen abgeschlossen sind, wird eine Badepause eingelegt.