Die angedockte Terrasse ersetzt den Garten. Foto: Stefanie Schlecht/Stefanie Schlecht

Nachverdichtung ohne dicht zu machen: Architekt Michael Hanka hat ein Böblinger Siedlungshäuschen aus dem 19. Jahrhundert in ein modernes Wohnhaus verwandelt.

Eine enge Sackgasse, Häuser, die das typische Stadtgesicht tragen, und eine Treppe, die hoch führt zum ehemaligen Festplatz der Stadt: Das Maiengässle wäre ein ganz und gar durchschnittliches Stück Böblingen, wenn sich dort nicht mittendrin ein Haus befinden würde, das herausragt aus all den Bauten, die das schmale Sträßchen umgeben. Mit dem grauen Sockel, der weißen Fassade und den hellen Holzläden verteilt das Gebäude dezente Modernität im Quartier. Die Gauben, die sich aus dem Satteldach erheben und eine Terrasse, die kühn auf einem stählernen Dreieck schwebt, sprechen eine gestalterische Sprache, die anders ist, als die der Häuser drumherum. An dieser Stelle präsentiert sich Architektur, die mehr als schlichte Baukasten-Qualität zu bieten hat und dennoch nicht aufdringlich wirkt. Hier hat Architekt Michael Hanka seine Handschrift hinterlassen und ein Stück Alt-Böblingen vor dem Zerfall gerettet.