Mit einer Reaktion auf das rassistische Sylt-Video sorgt die SPD für Wirbel (Symbolfoto). Foto: IMAGO/Bihlmayerfotografie/IMAGO/Michael Bihlmayer

Ein Video auf Sylt mit „Ausländer raus“-Rufen hat für einen Eklat gesorgt. Die SPD hat mit einem eigenen Beitrag auf das Video reagiert - ausgerechnet mit einer Nazi-Parole. Nun steht sie selbst in der Kritik.

Was hat sich die SPD dabei gedacht? Ein in den sozialen Netzwerken kursierendes Video, das Menschen zeigt, die vor einem Lokal auf Sylt rassistische Parolen grölen, hat in der Öffentlichkeit für Fassungslosigkeit gesorgt. Nicht nur das Lokal distanzierte sich im Nachhinein, auch zahlreiche Politiker verurteilten den Vorfall. Die SPD äußerte sich ebenfalls mit einem Beitrag dazu.

„Deutschland den Deutschen, die unsere Demokratie verteidigen“, hieß es in einem Post, den die Sozialdemokraten auf ihrem offiziellen Deutschland-Account veröffentlichten. Mittlerweile wurde der Post auf Instagram wieder gelöscht. Unter den Nutzern sorgte er jedoch für große Aufregung.

So schrieb ein Nutzer auf X (ehemals Twitter): „Missbraucht die SPD hier jetzt wirklich in schändlicher Weise offen vorgetragenen Ausländerhass für eine Kampagne? Mit einem kleingedruckten Nachsatz hinterm Komma? Und das als Botschaft ausgerechnet zur Europawahl? Ich finde das geschmacklos und höchst unseriös.

Ein anderer X-Nutzer meint: „Für die SPD ist das alles immer nur eine Kampagne. Da geht es nie um die Sache. Deshalb tweetet auch der Kanzler schnell irgendwas. Nur wenn es der Partei hilft, wird auf ein Thema gegangen. Diese Partei hat jegliche Glaubwürdigkeit verloren. Vom Anstand ganz zu schweigen.“

Dieser Unser wollte den Post festhalten, „bevor das nicht mehr zu sehen ist“:

Ein anderer Nutzer bezeichnet die SPD spöttisch als Clownshow:

Verwundert ist auch dieser User, der anmerkt: „Ich habe ja keine Ahnung von Politik, aber ist es wirklich so klug, mit der Aussage ‚Deutschland den Deutschen‘ zu werben, liebe SPD? Ist das nicht ein No-Go, egal was danach folgt“:

Nachdem der Post gelöscht wurde, entschuldigte sich die SPD für den Fauxpas und schrieb: „Wir haben es nicht geschafft, einen Ton zu treffen, der alle mitnimmt. Dafür möchten wir uns aufrichtig entschuldigen.“ Ob das ausreicht, um die Wähler gnädig zu stimmen, bleibt abzuwarten.