Die Mannschaft von Rapid Wien soll nach dem Derby-Sieg gegen Austria homophobe Gesänge angestimmt haben. Foto: IMAGO/GEPA pictures/IMAGO/GEPA pictures/ Philipp Brem

Nach dem Derby-Sieg gegen Austria Wien ließen sich die Rapid-Profis zu Schmähgesängen hinreißen. Nun zeigte sich der Klub reumütig.

Nach beleidigenden und homophoben Äußerungen im Anschluss an das Wiener Stadtderby zeigen sich die Rapid-Verantwortlichen reumütig. „Wir können diese Fehler leider nicht ungeschehen machen“, sagte Kapitän Guido Burgstaller: „Wir möchten uns auf diesem Wege auch klar von jeglicher Diskriminierung und Homophobie distanzieren und uns bei allen entschuldigen, die wir durch unser Verhalten direkt oder indirekt beleidigt haben.“

Nach zwölf Derbys ohne Sieg in Serie hatte der österreichische Fußball-Erstligist den Lokalrivalen Austria Wien wieder bezwungen, das 3:0 (3:0) am Sonntag war der erste Prestige-Erfolg seit September 2019. Nach dem Schlusspfiff ließ sich das Team von Trainer Robert Klauß, zuvor beim 1. FC Nürnberg an der Seitenlinie, vor den heimischen Fans ausgiebig feiern - und leistete sich gleich mehrere Verfehlungen, wie in sozialen Medien kursierende Videoaufnahmen dokumentieren.

So hatte der deutsche Rapid-Geschäftsführer Steffen Hofmann die Gäste beschimpft, gut hörbar durch ein Megafon. Zudem stimmte die Mannschaft um Ex-Bundesliga-Profi Burgstaller, Werder-Leihgabe Marco Grüll und Co-Trainer Stefan Kulovits homophobe Gesänge an - ein klarer Gegensatz zu den vom Traditionsklub propagierten Werten.

Auch Co-Trainer Kulovits räumte „einen großen Fehler“ ein

„Die von mir getätigten Worte waren absolut unpassend“, betonte Hofmann, der bereits am Montag bei den Austria-Verantwortlichen um Entschuldigung gebeten hatte: „Die Freude über das gewonnene Derby bleibt, mein Bedauern über die Wortwahl ebenso.“ Diese sei bei aller Rivalität nicht angebracht gewesen.

Auch Co-Trainer Kulovits räumte „einen großen Fehler“ ein und drückte sein „aufrichtiges Bedauern“ aus. Kapitän Burgstaller erklärte, dass die Spieler ihrer Vorbildwirkung „leider absolut nicht gerecht“ geworden seien.

Bereits am Montag hatte die Austria in einer Stellungnahme mitgeteilt, die Entschuldigung von Geschäftsführer Hofmann zur Kenntnis genommen zu haben. „Wir wollen nicht weiter Öl ins Feuer gießen. Gleichzeitig gratulieren wir zum verdienten Derby-Sieg“, hieß es.