Bayern-Sportvorstand Max Eberl muss einen neuen Trainer finden. Foto: dpa/Sven Hoppe

Nach den Absagen von Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick als Bayern-Trainer stellt sich Fußball-Deutschland die Frage: Wer könnte den Job übernehmen? Hier gibt es eine Auswahl an möglichen Kandidaten.

Auf Xabi Alonso und Julian Nagelsmann folgt Ralf Rangnick: Auch der 65-Jährige lehnt den Trainerjob beim FC Bayern ab. Welche Kandidaten bleiben den Münchnern noch für die Nachfolge Thomas Tuchels im Sommer? Und wer möchte als Kandidat Nummer vier überhaupt antreten?

Roberto De Zerbi (44/Brighton & Hove Albion): Der Italiener war stets eine Art Dark Horse in diesem Rennen, nun klingt sein Name relevanter denn je. De Zerbi gilt als Revoluzzer, seine unkonventionelle Taktik mit den Kernelementen Locken und Zuschnappen fasziniert nicht nur die englischen Fußballkenner - auch Bayern-Sportvorstand Max Eberl ist ein Fan, obwohl De Zerbi kein Deutsch spricht. Doch stünde dieser aufstrebende, begehrte Trainer überhaupt zur Verfügung, nachdem der FC Bayern bereits öffentlich mit drei anderen Anfragen scheiterte? Eigentlich, sagte De Zerbi kürzlich zudem, wolle er sowieso in Brighton bleiben.

Zinedine Zidane (51/vereinslos): Als Spieler einer der Größten der Geschichte, als Trainer dreimaliger Champions-League-Sieger mit Real Madrid. Viel mehr geht nicht. Es gab auch immer wieder Gerüchte, sogar von einer nahen Einigung war in Spanien bereits die Rede. Das war allerdings vor der Saga um ein Engagement Rangnicks. Und auch bei „Zizou“ würde eine Sprachbarriere bestehen. Englisch solle der neue Coach „zumindest sprechen“, sagte Max Eberl zuletzt: „Ich weiß nicht, ob Zidane Englisch spricht.“ Das klingt nicht nach intensiven Sondierungen.

Hansi Flick (59/vereinslos): Der Gedanke an den Erfolgstrainer des Sextuple-Jahrs 2020 ist naheliegend, zumal Flicks damaliger Gegenspieler Hasan Salihamidzic den Verein verlassen hat. Doch auch Flick wäre angesichts seines traurigen Intermezzos als Bundestrainer wohl nur eine Ersatz- oder Übergangslösung.

Petition für Tuchel-Verbleibt sammelte bereits mehr als 18.000 Unterschriften

Martin Demichelis (43/River Plate): Einer, der das „Mia san mia“ als Spieler, U19- und Reserve-Trainer jahrelang gelebt hat. In seiner argentinischen Heimat hat sich Demichelis in Windeseile seine Sporen verdient, feierte mit River Plate gleich in seiner Debütsaison die Meisterschaft. Schon nach Bekanntwerden der Tuchel-Trennung zum Saisonende wurde ihm die unvermeidliche Frage gestellt. Demichelis: „Ich bin bei River - und ich liebe es, hier zu sein.“ Allerdings sagte er auch: „Jeder weiß, wie sehr ich mich Bayern München verbunden fühle.“

Mister X: So viele davon gibt es gar nicht mehr. Unai Emery hat bis 2027 bei Aston Villa verlängert, Roger Schmidt tat zuletzt recht deutlich sein Desinteresse kund. Vielleicht Julen Lopetegui, Antonio Conte oder gar der ewige Louis van Gaal? Jeder Trainer, der an irgendeiner Stelle national oder international etwas vorzuweisen hat, wurde mal gehandelt. Sie alle vereint, dass sie eher Übergangslösungen wären. Vielleicht liegt aber gerade darin der Reiz für die Bayern. Denn durch die Verlängerung mit Nagelsmann jagt der DFB nun nicht mehr Jürgen Klopp. Der könnte, wenn er nach seinem Sabbatical wieder Lust und Kraft hat, im Sommer 2025 verfügbar sein. Geht es nach einigen Fans, dann ist sowieso Thomas Tuchel dieser Mister X, eine Petition für den Verbleib des Trainers sammelte bereits mehr als 18.000 Unterschriften. „Erfreulich“ sei so etwas, sagte Tuchel, das Thema habe aber „keine Priorität“. Spätestens nach dem öffentlichen Krach mit Uli Hoeneß wirkt diese Lösung wirklich äußerst fern.