Das bislang letzte große Projekt des Schönbuchchors: die Carmina Burana im Sommer 2019. Aber jetzt geht es wieder los. Foto: Archiv/Eibner

Als die Corona-Pandemie den größten Schrecken verloren hatte, stand beim Projektchor Schönbuch gleich ein Konzert an. Doch dann verließ der Dirigent plötzlich das Ensemble. Der neue Leiter kommt aus Japan und hat viel vor.

Wie auch bei anderen Chören hat die Corona-Pandemie beim Projektchor Schönbuch Spuren hinterlassen. Das letzte beachtenswerte Konzert fand im Jahr 2019 mit den „Carmina Burana“ statt. Mit dabei waren 56 Sängerinnen und Sänger. Dann kam Corona, und lange Zeit waren keine Proben mehr möglich. Sobald als möglich – im Juni 2021 – hatte der Projektchor wieder angefangen, im Rahmen der Hygienemaßnahmen und mit Einsatz von sogenannten Virenfiltern in Präsenz zu proben. So wollte man bereits im vergangenen Mai Lieder und Chorwerke von Ludwig van Beethoven in der Stadthalle Holzgerlingen aufführen. Dank intensiver Proben war das Ensemble vorbereitet.

Ganz überraschend kam dann im Februar 2022 die Trennung vom Chorleiter Alexander Yudenkov. Bedingt durch einen Umzug und andere persönliche Gründe war es ihm nicht mehr möglich, den Projektchor zu leiten. So musste das Konzert abgesagt werden – zum Bedauern der Sängerinnen und Sänger. Und es begann die Suche nach einem neuen Leitung. Sehr schnell waren drei Bewerber gefunden, und nach mehreren Probedirigaten entschied sich der Chor einstimmig für Taro Yashiki, der als Dozent für Gesang an der Jamclub-Musikschule in Tübingen arbeitet.

Seine Erfahrung als Musikpädagoge und Künstler vermittelt Yashiki mit verschiedenen, möglichst individuell angepassten Methoden. „Singen“ und „Unterrichten“ sind schon immer große Themen für den japanischen Countertenor. Er absolvierte in Japan ein Musikpädagogikstudium und ein Master-Gesangsstudium an der Kunitachi-Musikhochschule in Tachikawa und an der Privatschule „Musashino Academia Musicae“ in Tokio. Danach übernahm er für sieben Jahre eine Anstellung als Musikpädagoge an der Grundschule und leitete zudem den dortigen Kinderchor. In diesem Zeitraum wirkte er als Solist und Chormitglied bei zahlreichen Konzerten mit. Seit 2019 vertieft er seine gesanglichen und musischen Fähigkeiten an der Musikhochschule in Stuttgart – weshalb er jetzt im Schwabenland zuhause ist.

Konzert für 4. November geplant

„Durch seine begeisternde, aufmunternde Art konnte sehr schnell ein neues Programm zusammengestellt werden“, berichtet der Vereinsvorsitzende Siegfried Schneider hocherfreut. Zudem stieg die Zahl der Chormitglieder – von zuletzt 29 auf 42 Aktive. Das nächste Ziel ist ein Konzert am 4. November 2023 in der Erlöserkirche in Holzgerlingen. Zur Aufführung kommt die selten zu hörende „Messe in A-Dur“ von Cesar Franck mit der außergewöhnlichen Instrumentalisierung von Orgel, Harfe, Cello und Kontrabass. Die Solisten werden mit Sopran, Tenor und Bass besetzt. Neben diesem Werk kommen der Psalm 150, ebenfalls von Franck, und das Abendlied von Josef Gabriel Rheinberger, zur Aufführung. Probenstart war im November. „Wer noch mitmachen will, ist herzlich willkommen“, so Schneider.

Interessenten können sich bei Siegfried Schneider (Telefon 01 72 / 7 22 20 28) oder Sonja Wiedenmann (Telefon 01 51 / 59 25 42 85) melden oder einfach zu einer der nächsten Proben vorbeikommen. Die Termine stehen unter www.projektchor-schoenbuch.de im Netz.